Umbruch bei der DHB-Auswahl

von Redaktion

Nach dem frühen Olympia-Aus geht nicht nur der Kapitän von Bord

Stuttgart – Kapitän Uwe Gensheimer tritt ohne Krönung ab, Abwehrchef Hendrik Pekeler braucht erst mal eine längere Pause: Die deutschen Handballer verlieren nach dem enttäuschenden Olympia-Turnier langjährige Säulen und stehen nun vor einem radikalen Umbruch. Denn neben Gensheimer erklärte am Donnerstag auch Rückraumspieler Steffen Weinhold seinen Rücktritt aus der DHB-Auswahl, Torwart-Routinier Johannes Bitter will nach der verpassten Medaille in Japan nur noch im Notfall einspringen. Und Pekeler lässt künftige Einsätze im Nationaltrikot offen.

Bundestrainer Alfred Gislason bemühte sich in einer Mitteilung des Deutschen Handballbundes (DHB) um Gelassenheit. „Alle vier werden der Nationalmannschaft fehlen, aber das ist der Lauf der Dinge. Auf ihren Positionen werden wir neue Spieler mit anderen Qualitäten sehen“, erklärte Gislason.

Wenige Monate vor der Europameisterschaft im Januar in Ungarn und der Slowakei steht die DHB-Auswahl damit auf einigen Positionen vor einem personellen Neustart. Der 34-jährige Gensheimer spielte zuletzt beim Olympia-Turnier in Japan zwar nur noch eine Nebenrolle, hatte davor aber jahrelang zu den Stützen des Teams gezählt.

Gensheimer blickt zufrieden auf seine Zeit im DHB-Shirt zurück. „Nationalspieler zu werden, war ein Kindheitstraum. Den Adler auf der Brust zu tragen und Kapitän der Nationalmannschaft zu sein, war für mich immer eine riesige Ehre“, sagte Gensheimer. Noch schwerer wiegt der Verlust von Weltklasse-Abwehrspieler Pekeler (30) und Rückraumspezialist Weinhold (35), auch der mittlerweile 38-jährige Bitter ist noch immer einer der besten deutschen Torhüter.

Vor allem Pekeler hatte sich seit seinem Länderspieldebüt im März 2012 Schritt für Schritt zu einem der herausragenden Defensivspezialisten der Welt entwickelt.

„Handball hat mich geformt und tut das noch immer, aber ich bin auch Vater von drei kleinen Kindern. Jetzt habe ich mich für meine Familie entschieden, die mich braucht“, sagte Pekeler. Ob er überhaupt noch mal für die Nationalmannschaft auflaufen wird, lässt der Routinier offen. Zunächst wolle er eine „längere Pause“ einlegen, hieß es in der DHB-Mitteilung. Für die anstehende EM im nächsten Winter wird Gislason also ziemlich sicher nicht mit ihm planen können.  dpa

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