Mainz – Nach der spontanen Party in der Fankurve hatten die Anhänger des FSV Mainz 05 noch immer nicht genug. Am Ausgang der Arena warteten sie auf ihre Fußball-Helden, die zuvor in einer absoluten Notbesetzung den Titelaspiranten RB Leipzig mit 1:0 niedergerungen hatten. „Eine Chance ist immer da, wir waren topfit über 102 Minuten. Riesenkompliment an alle und Bo Svensson. Hut ab, das war ein Spiegelbild des Vereins“, sagte Sportdirektor Martin Schmidt am Sonntag nach dem Coup, der der um zehn Profis dezimierten Truppe gegen den Vize-Meister gelang.
Nach der 32-Punkte-Rückrunde unter Svensson, die hochgerechnet für einen Königsklassen-Platz reichen könnte, geht der wundersame Weg der Mainzer munter weiter. Abgänge, Verletzungen, Corona-Fälle? Das scheint die 05er alles nicht groß zu kratzen. „Dass es mit so einem Ergebnis ausgeht, ist sehr schön. Aber die Art und Weise ist der alles entscheidende Punkt“, sagte der Däne Svensson, dessen Team nach insgesamt vier positiven Corona-Tests innerhalb weniger Tage eine turbulente Phase mitmacht.
Den Fußball-Kampf zwischen Rumpfelf und Millionentruppe entschied Mainz mit Willen, Leidenschaft und eine Portion Glück für sich – das Tor des Tages erzielte Abwehrchef Moussa Niakhaté (13.). „Es war außergewöhnlich. Wir haben lange darauf hingefiebert, vor Fans zu spielen, und ich durfte das Tor machen“, sagte der französische Innenverteidiger.
Youngsters wie Paul Nebel (18) und Niklas Tauer (20) spielten angesichts der Personalflaute fast durch – und sie machten ihre Sache ordentlich. „Ich hatte elf Feldspieler zur Verfügung und die zwei Torhüter. Da haben wir Jungs aus unserer U23 geholt, die sich vorbildlich verhalten haben“, erzählte Svensson. dpa