Tokio – Dieser Moment bewegt bei den Paralympics alle: Nach dem 200-Meter-Vorlauf in Tokio ging Begleitläufer Manuel Vaz de Veiga auf die Knie und hielt auf der Laufbahn des Olympiastadions um die Hand der sehbehinderten Sprinterin Keula Pereira Semedo an. Als Vierter und damit Letzter des Vorlaufs hatte das Duo aus Kap Verde die Qualifikation für das Finale verpasst. Doch das war in diesem Moment egal. Pereira Semedo sagte gerührt Ja. „Treffender könnte das Motto „United by Emotion“ kaum sein“, schrieb das Internationale Paralympische Komitee (IPC). „Wir sind seit elf Jahren zusammen. Also dachte ich, es sei an der Zeit“, sagte Vaz de Veiga (30): „Und ich hielt das Stadion für den besten Ort. Es ist ihr zweites Zuhause.“ Vor der Frage aller Fragen hatte er alle anderen Athletinnen und ihre Guides aus dem Lauf versammelt.