Hachings Seele leidet

von Redaktion

REGIONALLIGA Trainer Wagner nach 0:2 gegen Illertissen in Erklärungsnöten

VON KLAUS KIRSCHNER UND MATTHIAS HORNER

München – Die SpVgg Bayreuth konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen, die Reserve des FC Bayern bleibt an der Tabellenspitze der bayerischen Regionalliga. Da die kleinen Bayern zehn Spieler für diverse Junioren-Nationalmannschaften abstellen mussten, wurden die beiden Spitzenspiele gegen Bayreuth und in Schweinfurt verlegt. Mit einem Sieg am Samstag im Heimspiel gegen Aufsteiger Pipinsried hätten die Wagnerstädter die Spitze übernehmen können. Der Spielvereinigung aber versagten die Nerven, mit dem 1:2 musste Bayreuth die zweite Niederlage hinnehmen.

Während sich Pipinsried spätestens mit diesem Coup in der Regionalliga etablieren konnte, hat Absteiger Unterhaching weiter heftige Anpassungsschwierigkeiten. Nach der bitteren 0:2-Heimpleite gegen Illertissen stellt sich für die zehntplatzierte Elf von Trainer Sandro Wagner die Frage, wohin der Weg führen soll. Wagner und zahlreiche routinierte Spieler wurden gewiss nicht verpflichtet, um den nächsten Abstieg zu verhindern. Den Ligaverbleib sicherzustellen, ist dagegen naturgemäß das Saisonziel des SV Heimstetten. Doch auch der SVH musste an diesem Wochenende pausieren. Nachdem am vergangenen Dienstag mit einem 3:1-Erfolg über den TSV Rain/Lech noch drei wertvolle Zähler verbucht werden konnten, wurde das Gastspiel bei der Reserve von Bundesligist SpVgg Greuther Fürth wegen etlicher positiver Corona-Befunde beim Kleeblatt abgesagt. Schon morgen (18.30 Uhr) könnte Heimstetten mit einem Sieg über Ligarivale TSV Buchbach ein Ticket für das Totopokal-Viertelfinale buchen.

SpVgg Unterhaching – FV Illertissen 0:2 (0:1). – Es brodelt rund um den Hachinger Sportpark und die Fanseele leidet. Zum fünften Mal in Serie (vier Punktspiele und dazu das Aus im Totopokal gegen Buchbach) konnte die SpVgg Unterhaching nicht mehr gewinnen. Aber nach der 0:2-Heimpleite gegen Illertissen stellten sich zuerst die Spieler und dann auch noch Trainer Sandro Wagner den enttäuschten Anhängern zu einer Diskussion. Es blieben viele Fragen offen, denn die Hachinger Vollprofis hatten zuletzt gegen einige Kontrahenten verloren, die als reine Amateure in der Regionalliga antreten. Wie schon zuletzt hatten die Hachinger viel Ballbesitz, leisteten sich aber auch Fehlpässe am Fließband und luden die Gäste aus Illertissen zu gefährlichen Kontern geradezu ein.

Wagner schwante schon vor dem Anpfiff nichts Gutes: „Viele Spieler sind mental am Boden, der Körper macht einfach nicht mehr mit, bei uns ist der Tank nach den vielen Englischen Wochen einfach leer“. Da musste Gäste-Coach Marco Konrad schon etwas schmunzeln: „Wir hatten auch viele Spiele während der Woche und die meisten Spieler gehen zudem in die Arbeit“. Der Hachinger Coach aber führte als Entschuldigung für die schwache Leistung das Verletzungspech an: „Es fehlt derzeit fast eine komplette Mannschaft“.

Auch Kapitän Markus Schwabl musste nach fünf gelben Karten aussetzen und fehlte natürlich in der wackeligen Abwehr. Im Tor stand diesmal Junior Hannes Heilmair für den beim 4:5 gegen Schalding-Heining unsicheren Alexander Weidinger.

Am Ende aber mussten sich die Gäste sogar über viele vergebene Konterchancen in Überzahl ärgern. Illertissen stand kompakt in der Abwehr und die Hachinger Chancen hielten sich in Grenzen. Allerdings hatte der Ex-Burghausener Julian Richter im zweiten Durchgang Pech mit einem Fernschuss an den Pfosten.

So blieb es am Ende beim Kopfschütteln bei allen Beteiligten und Ratlosigkeit machte sich breit. Auch Präsident Manfred Schwabl konnte seine Enttäuschung kaum verbergen: „Jetzt liegt es am Trainerteam, die richtigen Schlüsse zu ziehen, damit es wieder bergauf geht“.

Kurioserweise müssen sich die Hachinger am nächsten Spieltag mit einem langjährigen Kooperationspartner duellieren: Gegen den abstiegsgefährdeten TSV 1860 Rosenheim soll der Umschwung geschafft werden. Sollte dies nicht gelingen, wird es rund um den Sportpark weiter brodeln und personelle Konsequenzen sind nicht mehr ausgeschlossen.

SpVgg Bayreuth – FC Pipinsried 1:2 (0:1). – Das hatten sie sich anders vorgestellt in Bayreuth. Mit einem Sieg über Aufsteiger Pipinsried sollte die Tabellenspitze von Bayern II übernommen und dadurch Druck auf die kleinen Bayern aufgebaut werden. Am Ende stand jedoch eine 1:2-Heimpleite und Pipinsrieds Trainer Andreas Thomas durfte sich darüber freuen, dass „wir heute die Punkte geholt haben, die wir gegen Unterhaching verloren hatten“. Nachdem zuletzt „nur“ ein 1:1 in Haching gelungen war, fuhr der FCP nun in Bayreuth die volle Ausbeute ein. Pablo Pigl traf nach einem Foul an Nikola Jelisic per Strafstoß schon früh zum 0:1 (9.), die Platzherren glichen zwar direkt nach dem Wiederanpfiff aus (48.), Pipinsried jedoch war nicht um eine Antwort verlegen und sicherte sich erneut durch Pigl die drei Zähler (54.).

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