München – Abseits des Platzes ist Omar Richards (23), der im Sommer ablösefrei vom englischen Zweitligisten FC Reading zum FC Bayern kam, schon gut in München integriert. Der Linksverteidiger hat bereits ein Haus bezogen und zeigt sich im Deutsch-Unterricht höchst engagiert. „Omar hab ich seit seinem ersten Tag jeden Tag bisher hier gehabt. „Ich musste ihn sogar bremsen und sagen: ‚Sonntag hätte ich dann doch gern frei“, berichtete Bayern-Deutschlehrer Max Steegmüller bereits Anfang August.
Geduld braucht Richards zunächst bei seinem Job als Bayern-Profi. Obwohl er die komplette Vorbereitung absolvierte, blieb dem Engländer – abgesehen vom Pokalspiel gegen den Amateur-Club Bremer SV – bisher nur die Reservistenrolle. Seit Samstag kann sich Richards nun endlich offiziell Bundesligaspieler nennen. Gegen Bochum feierte der Neuzugang seine Liga-Premiere, als er zur Halbzeit für Alphonso Davies (20) eingewechselt wurde.
Bereits im Vorfeld der Partie erklärte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, weshalb Richards noch nicht so viele Spielminuten erhalten hat. „Die Eindrücke sind in Ordnung. Er ist total offen und will lernen“, sagte Nagelsmann auf den Spieler angesprochen. Doch in Englands zweiter Liga werde ein anderer Fußball gespielt – mit vielen langen Bällen: „Dort hatte er eher Eins-gegen-Eins-Situationen und weniger Kombinationsspiel. Das strahlt noch ein bisschen ab.“ Nagelsmann vermisst bei Richards manchmal noch das richtige Gefühl bei der Entscheidungsfindung: „Er nimmt mir noch zu viel Risiko in Situationen, in denen man in der Bundesliga kein Risiko nehmen sollte. Das ist alles, was er lernen muss. Wenn er das hinbekommt, dann wird er auch mehr Spielzeit bekommen.“
Doch der Coach sieht auch die Stärken von Richards: „Er hat ein sehr gutes Dribbling und einen sehr guten Abschluss.“ Das ist doch schon mal ein Anfang. bok