München – Es war nicht unbedingt die Art, wie sich Andrea Trinchieri den Vorbereitungs-Endspurt mit seinen Bayern-Basketballern vorgestellt hatte. Vergangenen Freitag, gut eine Woche vor dem ersten Ernstfall gegen Ulm (26.9./18.00 Uhr) wurde nun auch der im Vorjahr ungerupfte Pokalsieger von Coronafällen getroffen. Wen es genau getroffen hat, darüber schwiegen sich die Bayern aus – offiziell ist die Rede von Coronafällen „im Team beziehungsweise im unmittelbaren Umfeld der Mannschaft“.
Immerhin: Die Bayern hatten wohl Glück. Das abschließende Vorbereitungsturnier in Bayreuth fiel für sie zwar ins Wasser, doch der Trainingsbetrieb konnte trotz der positiven Fälle normal weitergeführt werden. Auch das Duell mit dem Vorjahres-Halbfinalisten aus Ulm ist – Stand jetzt – nicht gefährdet.
Und doch verdarb die Causa Bayern auch den Machern der Basketball Bundesliga (BBL) ein wenig die Laune. Denn die hatten für vor dem offiziellen Auftaktspiel am Donnerstag zwischen Meister Alba Berlin und den Baskets Bonn eigentlich eine Jubelmeldung parat. Die Liga gehe, so war es am Dienstag zu hören, mit einer fast 100-prozentigen Impfquote in die neue Saison. Nur ein einziger Spieler sei nicht geimpft. „Das ist ein Knaller“, fand Geschäftsführer Stefan Holz.
Was im Umkehrschluss aber bedeuten würde, dass die Bayern trotz Impfung von den aktuellen Coronafällen betroffen wurden. Der Club selbst wollte das nicht bestätigen. Holz mutmaßte, der FC Bayern sei „sicherlich komplett durchgeimpft“. Womit sich zeige, dass auch der Basketball vor Impfdurchbrüchen nicht sicher sei – „Das macht schon Sorgen“, sagte der BBL-Chef.
Und doch rüstet sich die Liga für einen Auftakt nahe an der Normalität. An einzelnen Standorten in Bayern und Baden-Württemberg sind gleich zum Start volle Hallen möglich, auch die Bayern könnten gegen Ulm immerhin 5750 Zuschauer in den Audi Dome lassen. In Niedersachsen ist man da noch zurückhaltender. Doch das wird sich ändern, wenn man Stefan Holz glaubt: „Ich könnte mir vorstellen, dass wir noch überall volle Hallen erleben werden. PATRICK REICHELT