Schüller erlöst die DFB-Frauen

von Redaktion

Bayern-Stürmerin trifft beim 5:1 über Serbien vierfach – Bangen um Linienrichterin

Chemnitz – Der warme Applaus bei ihrer Auswechselung zauberte Lea Schüller ein Lächeln auf das Gesicht. Die überragende Bayern-Stürmerin wusste schon weit vor dem Abpfiff, dass sie beim 5:1 (0:1) der deutschen Fußballerinnen gegen Serbien die gefeierte Frau sein würde. Mit einem Viererpack binnen 28 Minuten hatte die Münchnerin die lange enttäuschende DFB-Auswahl zum nächsten Pflichtsieg in der WM-Qualifikation geführt.

„Die erste Hälfte war einfach nicht unser Anspruch. In der zweiten Halbzeit lief es dann überragend“, schwärmte Schüller am ZDF-Mikrofon. Die Halbzeitansprache von Martina Voss-Tecklenburg habe den Knoten gelöst. Was die Bundestrainerin sagte? „Wir sollen keinen Mädchenfußball spielen“, berichtete Schüller.

Drei Tage nach dem 7:0 gegen Bulgarien hatte Nina Matejic (3.) den Rekordeuropameister in Chemnitz eiskalt erwischt. Gesundheitliche Probleme einer Linienrichterin sorgten für gespenstische Momente vor 1604 Zuschauern, ehe Schüller in der zweiten Hälfte (49./54./71./77.) die Steigerung der deutschen Auswahl belohnte. Für die Münchnerin war es der bereits zweite Viererpack im DFB-Trikot. Melanie Leupolz (79.) traf zum Endstand.

Ein Fehler von Innenverteidigerin Lena Lattwein leitete das frühe Gegentor ein. Durch schlechtes Stellungsspiel ließ die Wolfsburgerin Matejic entwischen, Torhüterin Merle Frohms kam nur mit den Fingerspitzen an den Ball. Ein 38-Meter-Schuss von Dzsenifer Marozsan (28.) war die erste Möglichkeit der Gastgeberinnen.

Linienrichterin Helen Edwards sorgte für bange Minuten. Die Engländerin musste wegen Unwohlseins vom Feld getragen und ins Krankenhaus gebracht werden, die Vierte Offizielle Helen Conley (England) sprang ein.

Die Bundestrainerin nutzte die Unterbrechung und redete auf ihre Schützlinge ein. Doch Wirkung erzielte sie erst in der Pause, das DFB-Team zeigte die standesgemäße Reaktion. Schüller war bei einem Aussetzer von Dina Blagojevic gedankenschnell zur Stelle. Kurz darauf traf die 23-Jährige nach schöner Vorarbeit von Aktivposten Brand per Kopf, um dann im 30. Länderspiel auch noch ihren 18. und 19. Treffer im DFB-Trikot zu feiern.  sid

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