Bratislava – Ricarda Funk sehnte sich nach der Krönung ihrer emotionalen Saison nach Erholung. „Es war ein wirklich langes Jahr“, sagte die erschöpfte Slalomkanutin nach ihrer nächsten Triumphfahrt im Wildwasser: „Jetzt bin ich definitiv reif für einen Urlaub. Ich werde direkt von Bratislava aus losfahren.“ Die Auszeit hatte sich Funk redlich verdient. Das erste Gold für das deutsche Olympia-Team in Tokio, nun der WM-Erfolg in der slowakischen Hauptstadt – Funk, 29, schrieb 2021 ihr eigenes Märchen. Die Hochwasserkatastrophe in ihrer Heimat Ahrtal Mitte Juli hatte die Kajak-Fahrerin tief betroffen gemacht. Doch die Gedanken an das Leid münzte sie in Motivation um, wollte den Menschen in deren schwersten Zeit „ein paar Sonnenstrahlen“ schenken. Nicht das einzige Geschenk der deutschen Kanutinnen. Teamkollegin Elena Apel legte nach Silber im Kajak Gold im Canadier nach und feierte damit ihren größten Karriereerfolg. „Ich wollte es hier einfach nur genießen. Ich glaube, das war mein Schlüssel zum Erfolg“, so die Tochter des Bundestrainers. sid