Blamagen für Barca und Real

Götterdämmerung in Spanien

von Redaktion

DANIEL MÜKSCH

Man kennt es aus Zeiten voller Bundesliga-Stadien: das Lachen, Raunen oder Klatschen, sobald in der Allianz Arena ein Zwischenstand aus anderen Stadien eingeblendet wurde. Nun setzt diese Reaktion der Darbietung auf dem Rasen beiwohnende Zuschauer voraus. Diese werden momentan weiter sukzessive mehr. Und daher ist dieses Phänomen momentan wieder zu beobachten.

Eigentlich hauptsächlich in der Bundesliga am Samstag. Wenn die meisten Begegnungen parallel laufen. In der Champions League weniger. In der Gruppenphase gibt es nur ein Parallelspiel, das für die eigene Situation von Bedeutung ist, und wirkliche Überraschungen sind in dieser Phase der Königsklasse rar. Sollte man meinen. Diese Saison schwächeln vermeintlich große Clubs. Allen voran der Bayern-Gruppengegner FC Barcelona.

Als es im Bayern-Spiel gegen Dynamo Kiew nur noch um die Höhe des Sieges der Hausherren ging, ploppten auf der Videowand die Tore aus Lissabon auf. Hier fertigte Benfica den stolzen FC Barcelona mit 3:0 ab. Und jeder angezeigte Treffer wurde von den Fans mit einem ungläubigen Lachen begleitet. Man muss sich wohl damit abfinden, dass Barca nur noch ein Schatten früherer Tage ist. Messi-Abgang, Finanz-Turbulenzen, fehlende Handschrift von Trainer Ronald Koeman: Viel mehr als den Glanz der Vergangenheit haben die Katalanen nicht zu bieten. Da wollte der Erzrivale an diesem Champions-League-Spieltag nicht hintanstehen. Prompt blamierte sich Real beim 1:2 gegen FC Sheriff Tiraspol im eigenen Stadion bis auf die Knochen. Auch hier kann man ein wenig Schadenfreude nicht verbergen.

Waren es doch genau die beiden Prestige-Clubs aus Spanien, die mit seltsamen Steuerregelungen oder öffentlichen Krediten für Stadien und Vereinsgelände das Financial Fairplay aushöhlten. Freilich sind sie damit nicht allein. Die Vertreter von Manchester City und Paris Saint-Germain seien an dieser Stelle gegrüßt. Aber es ist durchaus beruhigend zu sehen, dass ein solches Management den Verantwortlichen eben doch irgendwann auf die Füße fällt – und sportliche Konsequenzen hat.

Diese Woche war selbst in der Champions League ein wenig Platz für Fußball-Romantiker.

Daniel.Mueksch@ovb.net

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