Erster Dämpfer beim zweiten Date

von Redaktion

„Haben uns abschlachten lassen“: Türkgücü startet stark und geht doch 0:4 in Magdeburg unter

München – Dates mit Peter Hyballa laufen wohl nicht langweilig ab. Direkt beim zweiten Treffen werden „Nägel mit Köpfen“ gemacht, verriet Türkgücüs Trainer. Das erste Date – der 2:1 Sieg über Dortmund II – sei schon richtig gut gewesen: „Jetzt sind wir ein bisschen verliebter geworden.“ Das gestrige zweite Date, 0:4 beim FC Magdeburg, dürfte der frischen Liebe einen ersten Dämpfer versetzt haben.

Hyballa baute in Magdeburg weitestgehend auf die Mannschaft vom Dortmund-Sieg, lediglich Filip Kusic ersetzte den verletzten Alexander Sorge (Muskelbündelriss). Von Anfang an setzte Türkgücü auf das aggressive Gegenpressing, wie es Hyballa so liebt und in jeder Trainingseinheit lautstark predigt. Die Tücken des frühen Anlaufens offenbarten sich jedes Mal, sobald sich die Magdeburger des Drucks befreiten und plötzlich ganz viel Raum für Kombinationen entstand. In der 29. Minute parierte René Vollath zunächst noch stark gegen die beiden Mittelstürmer Kai Brünker und Luca Schuler. Für die Führung der Hausherren sorgte dann Alexander Bittroff (30.) – mit seinem ersten Treffer im 121. 3. Liga-Spiel.

Der Vorteil des Hyballa-Systems: Sobald die Münchner den Ball tief in der Hälfte des Gegners erobern, entsteht schnell Torgefahr. In der 22. Minute etwa, als Sercan Sararer auf Petar Sliskovic flankte, der den Ball jedoch genau in die Arme von Domink Remann köpfte. Hyballa hatte vor dem Spiel ja noch angekündigt, bei solchen Flankenspielern wie Sararer oder auch Albion Vrenezi brauche man den „Ochsen“ Sliskovic.

Doch auch kurz vor der Halbzeit vergab der bullige Mittelstürmer aus guter Position und verpasste den Ausgleich.

In der Pause baute Hyballa um, die beiden Ex-Löwen Tim Rieder und Sebastian Maier kamen in die Partie. Das Ziel: mehr Stabilität in der Arbeit gegen den Ball, mehr Akzente in der Offensive.

So viel zur Wunschvorstellung, die Realität: Nach einem Magdeburger Freistoß verfiel die Münchner Hintermannschaft in einen Kollektivschlaf – Baris Atik traf zum 2:0 (55.). Der Schock saß offensichtlich tief bei Türkgücü, nur wenige Momente später durfte Florian Kath (56.) völlig unbedrängt auf 3:0 erhöhen.

Die Münchner bemühten sich um den Anschlusstreffer, die gefährlichere Mannschaft blieb aber Magdeburg. Jason Ceka sorgte mit seinem Tor zum 4:0 (82.) für den Entstand, das Team von Christian Titz grüßt nun wieder von der Tabellenspitze.

„Man kann verlieren, aber nicht in so in dieser Höhe“, sagte Vollath: „Wir haben uns ein bisschen abschlachten lassen.“ Und Beziehungs-Experte Hyballa? „Wir spielen so wie im Zirkus. Wir spielen links, wir spielen rechts, aber wir spielen nicht nach vorne.“ N. M. SCHMITZ

Artikel 10 von 11