München – Er war ein wenig verlegen, aber vor allem stolz: Ein Video in den sozialen Medien zeigt, wie John-Jason Peterka nach seinem ersten Heimspiel für die Rochester Americans von den 5000 Zuschauern gefeiert wird. Er war der „First Star“ der Partie in der American Hockey League (AHL), erzielte ein Tor und bereitete zwei vor zum 5:3 gegen Syracuse Crunch. Und überhaupt läuft es ganz gut für den 19-jährigen Münchner, der im Sommer nach Nordamerika aufgebrochen ist: Nach drei Spielen hat er fünf Scorerpunkte vorzuweisen. Intern ist er damit Zweiter. Und: Er hat den besten Plus-Minus-Wert (+5).
Es fehlte gar nicht viel, und Peterka wäre direkt im NHL-Team der Buffalo Sabres gelandet. Er überzeugte im Rookie-Camp, in fünf Vorbereitungsspielen mit den Sabres schoss er drei Tore. Da mag es verwundern, dass er ins Farmteam delegiert wurde. Doch das ist für junge Spieler, auch für herausragend talentierte, der übliche Weg. Die Edmonton Oilers etwa hatten den heutigen Superstar Leon Draisaitl anfangs sogar zu den Junioren geschickt. Sabres-Trainer Don Granato lobt die Wissbegierigkeit und Lernfähigkeit Peterkas, den er vorige Saison schon aus der Distanz coachte. Peterka: „Ich hatte regelmäßige Videocalls mit den Sabres.“
Die Chancen, dass der junge Deutsche noch in diesem Jahr einen „Call“ aus Buffalo erhält und sein Debüt in der NHL gibt, stehen gut. Wobei Rochester auch okay ist. Liegt im Bundesstaat New York, mitten in der 210 000-Einwohner-Stadt rauscht ein Wasserfall. Peterkas Stadtführer ist Ethan Prow. Vorige Saison war der Kanadier sein Mitspieler in München. gük