München – Aufgrund einer Corona-Erkrankung musste Julian Nagelsmann (34) die vergangenen zwei Spiele gegen Benfica Lissabon (4:0) und Hoffenheim (4:0) aus der häuslichen Quarantäne aus verfolgen. Auch am Mittwoch (20.45 Uhr) in der zweiten Runde des DFB-Pokals in Gladbach wird der Bayern-Trainer an der Seitenlinie fehlen. Ein Corona-Test am Montag habe noch eine zu hohe Viruslast ergeben, wie der Landsberger am Dienstag mitteilte.
„Mir geht’s grundsätzlich gut“, sagte Nagelsmann. „Es gibt schlimmere Schicksale als meines. Trotzdem würde ich gerne wieder zur Mannschaft zurück.“ Bis zuletzt hatten der Trainer und die Bayern darauf gehofft, dass sich Nagelsmann frei testen kann. Dies wäre fünf Tage nach dem ersten PCR-Test mit einem neuerlichen negativen möglich, da er vollständig geimpft ist. Klappte dieses Mal noch nicht. Und so wird im Pokal wieder Assistenz-Trainer Dino Toppmöller (40) den Chefcoach vertreten.
„Ich bin froh, dass es bisher so gut läuft und die Jungs marschieren. Sonst würde es mir sehr schwer fallen“, sagte Nagelsmann dazu, dass er sein Team weiter nur virtuell aus seiner Kommandozentrale in der Küche vorbereiten und coachen kann. Dafür wurde ihm von einem Mitarbeiter des FC Bayern auch eine Taktik-Tafel vorbeigebracht. „Sehr wertvoll. Weil ohne die wäre es schwer, den Flipchart-Ständer mit den Plakaten, wo ich sonst immer den Matchplan draufschreibe, zu ersetzen“, sagt der Trainer der sich sein Home-Office bestens eingerichtet hat. „Die selben Dinge, die ich sonst im Büro mache, stelle ich nun statt im Besprechungsraum am Laptop vor.“ Zudem habe er wegen wegen der Einzelgespräche auch deutlich mehr telefoniert als sonst. Auch Stabilisationsübungen stünden bei ihm aktuell auf dem Programm, „um den Kadaver wieder in Schwung zu kriegen“.
Die zuletzt diskutierte These, dass die Mannschaft so gut sei, dass sie keinen Trainer bräuchte, findet Nagelsmann „teilweise respektlos“. „Ich sitze nicht zu Hause und liege nur auf der Coach und schaue mir die Fußballspiele an wie ein Fan“, stellte der Trainer klar. „Ich arbeite auch dafür und bereite was vor. Deswegen finde ich diese Aussagen nicht so glücklich. Jede Mannschaft braucht einen Trainer – mal mehr, mal weniger.“
In Gladbach, die für Nagelsmann schwerstmögliche Aufgabe in der zweiten Pokalrunde, kann der Trainer wieder auf die zuletzt angeschlagenen Leon Goretzka, Alphonso Davies und Lucas Hernandez zurückgreifen. Übrigens: Am Donnerstag hat der Cheftrainer den nächsten PCR-Test. Dann wird man mehr wissen, ob er am Samstag (15.30 Uhr) in Berlin gegen Union wieder auf der Bank sitzen kann.