Die Bayern melden sich zurück

von Redaktion

83:77 – Vladimir Lucic führt die Münchner Basketballer zum Sieg gegen Euroleague-Titelanwärter Olimpia Mailand

VON PATRICK TORRES

München – Zwei Minuten vor Schluss hielt es auch den letzten der 4000 Zuschauer im Audi Dome nicht mehr auf den Sitzen. Die Arena stand, die Arena kochte. Weil sich Besonderes abspielte. Es war nicht weniger als ein erstes Münchner Meisterstück in dieser Euroleague-Saison. 83:77 (39:39) gewannen die Bayern gegen Titelaspirant Olimpia Mailand. Sieg Nummer zwei – der Münchner Basketball-Himmel leuchtet wieder in kraftvollem Rot. „Das war unser bestes Spiel“, schwärmte Darrun Hilliard, „das fühlt sich unglaublich gut an.“

Vor dem Start war im Audi Dome noch ein bisschen Zeit für große Gefühle. Bayern-Trainer Andrea Trinchieri drückte Nicolo Melli lange an seine breite Brust. Mit dem, gerade aus Übersee nach Mailand zurückgekehrten Forward verbinden Trinchieri beste Erinnerungen aus gemeinsamen Tagen.

Das war‘s dann aber auch mit freundschaftlichen Gesten. Beide Seiten verbindet nicht erst seit der dramatischen Playoff-Serie der Vorsaison eine innige Rivalität. Und die schien beide Teams zu beflügeln.

Wobei: Mailand zeigte seine individuelle Klasse. Auf Seiten der Lombarden rauschte der Ball flüssiger und schneller durch die Reihen. 13 Assists hatte Mailand schon zur Pause zu Buche stehen. Abnehmer war nicht selten Nicolo Melli, der ohne Fehlwurf gleich einmal 12 seiner 14 Punkte einsammelte. Doch die Bayern hielten vor allem am Brett mit viel Physis und Kampf dagegen. Und so entstand ein hochklassiges, wohl das beste Spiel der noch jungen Münchner Euroleague-Saison. Mit einem logischen Halbzeitergebnis: 39:39,

Was den Bayern-Trainer allerdings nur bedingt zufriedenstellte. „Wir werden besser spielen müssen“, unkte Trinchieri ins MagentaSport-Mikrophon. Aber seine Schützlinge taten ihm ja den Gefallen. Die Defensive der Gastgeber wurde beweglicher und aggressiver. Vorne wurden die Bayern auch ohne den erkrankten Zan Sisko zielstrebiger und erarbeiteten sich prompt Vorteile gegen das „derzeit beste Team Europas“, wie Trinchieri befand.

Zumal sie ja auch ihre Spieler, die voranmarschieren, wenn es zwickt. Vladimir Lucic (20 Punkte/der Topscorer) mag vielleicht noch nicht in bester körperlicher Verfassung seiun. Doch alleine die Anwesenheit des Corona-Rückkehrers macht die Bayern selbstbewusster und besser. Und dann ist da natürlich Darrun Hilliard, der hinten schuftete und vorne traf, wann immer es die Bayern am dringendsten brauchten. 17 Punkte sammelte er auch diesmal – stark.

Und es sollte am Ende reichen. Die Münchner hielten am Ende Mailand resolut auf Distanz. Und schickten den Audi Dome ins Glück.

Artikel 1 von 11