Die Defensive ist schon im Plan

von Redaktion

Bayerns Basketballer sehen sich nach dem Doppelschlag in der Euroleague auf Kurs

München – Am Freitag war zur Abwechslung mal wieder Freizeit angesagt bei den Basketballern des FC Bayern. Nach der Rückreise aus Berlin durften Vladimir Lucic und Kollegen ein paar freie Stunden genießen. Erst am Samstag zieht der Münchner Tross weiter ins Frankenland, wo tags darauf (15 Uhr) das BBL-Duell mit medi Bayreuth auf dem Programm steht.

Und die Bayern-Profis traten die Auszeit weit entspannter an als zuletzt. Ein Erfolg bei Erzrivale Alba Berlin alleine schmeichelt der Seele. Erst recht nach Erfahrungen wie dem verlorenen BBL-Finale im vergangenen Juni. Doch diese Woche mit den Siegen gegen Olimpia Mailand und in der Hauptstadt hat das Münchner Selbstverständnis generell aufpoliert. Nach dem 0:4-Katastrophenstart hat man sich nun schon einmal ins Mittelfeld der Euroleague vorgepirscht. „Unsere Bilanz ist jetzt ganz ordentlich“, findet Lucic. Das schwere Auftaktprogramm hatte fünf Auswärtsaufgaben in sieben Partien vorgesehen.

Auch spielerisch befinden sich die Bayern unverkennbar im Aufwind. Vor allem die Defensive funktionierte in dieser Woche auch in der mühsamen Doppelschicht (Trinchieri: „Wie Schlammcatchen“) prächtig. Für Trainer Andrea Trinchieri der zentrale Grund für den Doppelschlag. „Das waren Siege der Defensive.“

Aber was den Coach noch zufriedener gestimmt haben dürfte: Man kann auch ohne Vladimir Lucic gewinnen. Der Serbe, bei jedem Ballkontakt mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht, erlebte in Berlin einen mühsamen Abend und musste sich mit drei Punkten zufrieden geben. Doch für ihn sprangen andere in die Bresche – etwa Darrun Hilliard (25 Punkte) und der emsige Corey Walden (9).

Aber auch Othello Hunter kommt immer besser in Fahrt. Der kantige Center-Veteran, der die Euroleague in seiner Karriere schon gewonnen hat, war gegen aggressive Berliner mit acht Rebounds so etwas wie die Münchner Lebensversicherung am Brett. Ganz nebenbei wuchtete er 13 Punkte, mehrheitlich per humorlosem Dunking auf die Anzeigetafel. „Es ist wichtig, dass wir Spieler haben, die Verantwortung übernehmen können“, sagte Lucic,

Wobei der Münchner Aufschwung nun eine ganz andere Prüfung vor sich hat. Denn vor dem nächsten Euroleague-Spektakel am Freitag gegen Real Madrid hat man in Bayreuth und am Dienstag in Würzburg zwei nationale Pflichtaufgaben vor sich. Dann sollen sich vor allem jene Spieler zeigen, die in der Königsklasse dieser Tage weniger gefragt waren. Diese Art von Kraftmanagement ist die neue Idee im Münchner Kader. PATRICK REICHELT

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