Völlig losgelöst

von Redaktion

Wie Fußballstar Piqué auf die Idee kam, eine Luftballon-WM zu organisieren

VON MATHIAS MÜLLER

München – Es gibt nichts, was es nicht gibt. Beweis gefällig? Kürzlich fand im spanischen Tarragona die erste Luftballon-WM mit 32 Nationen statt. Organisiert hat sie niemand Geringerer als Fußball-Star Gerard Piqué, 34, vom FC Barcelona.

Gespielt wurde in einem acht mal acht Meter großen Glasraum, eingerichtet wie ein Wohnzimmer. Der Ball durfte im Eins-gegen-eins-Duell – Sie erinnern sich vielleicht an das eigene Kinderzimmer – nicht auf den Boden fallen. Zudem war es nicht erlaubt, den Ballon gegen den Körper des Gegners zu boxen. Und ab einer Höhe von einem Meter durfte er nicht mehr nach unten gespielt werden.

„Es war cool, die Teilnehmer haben die Sache sehr ernst genommen. Der Kubaner und der Chinese zum Beispiel waren ziemlich verärgert über den Schiedsrichter nach ihrem Erstrunden-Aus“, erzählt Jan Spieß. Der 22-Jährige – deutscher Vater und spanische Mutter, aufgewachsen in Barcelona – vertrat die schwarz-rot-goldenen Farben und schaffte es bis ins Finale. Einzig der Peruaner Francesco De La Cruz war stärker und schnappte ihm den Sieg und die 10 000 Euro Preisgeld weg. Aber auch Spieß ging mit 3000 Euro nicht leer aus. Obendrein wurde ihm ein Jahr lang freier Zugang zu den Keksen eines Sponsors versprochen. „Ich weiß noch gar nicht, wie das organisiert wird, das muss ich noch klären“, freut sich Spieß.

Die Inspiration für diese kuriose WM holte sich Piqué bei Antonio und Diego Arredondo. Die beiden US-Amerikaner hatten während ihrer Corona-Quarantäne mit Luftballons gespielt und ihre Performance auf dem Videoportal TikTok veröffentlicht. Das Event in Tarragona erreichte auf der Streaming-Plattform Twitch teilweise über 600 000 Zuschauer.

Spieß, der nach seiner Bewerbung von Piqué persönlich angeschrieben wurde, wäre auch kommendes Jahr gerne wieder dabei. „Alles ging sehr schnell. Ich hatte nur eine Woche Zeit zur Vorbereitung und war sicher noch nicht in Topform.“ Sorgen, dass er künftig nur noch mit Ballon durch die Wohnung springt, muss sich seine Familie aber nicht machen. „Es ist schwer, so etwas zu Hause zu trainieren. Kardio- und Fitnesstraining sollten reichen“, so Spieß.

Artikel 1 von 11