Mönchengladbach
Eine erneute Gala gab es nicht. Stattdessen einen Arbeitssieg. Der Pokal-Kater blieb aber zum Glück auch aus. Nach der 5:0-Demonstration gegen den FC Bayern gewann die Borussia aus Mönchengladbach am Wochenende auch wieder in der Bundesliga. Es war ein dringend benötigter Arbeitssieg – ein 2:1 gegen Bochum. Zur Halbzeit führte Gladbach dieses Mal nur 2:0 (gegen die Münchner waren zu dem Zeitpunkt bereits drei Treffer gefallen), in den sozialen Medien unkte man bereits, Bochum sei halt ein anderes Kaliber als Bayern. Alassane Plea (12.) und Jonas Hofmann (40.) brachten die Borussia in Front, Danny Blum (86.) verkürzte mit einem sehenswerten Freistoßtreffer. Und kurz vor Schluss erzielte Milos Pantovic beinahe noch den Ausgleich, Yann Sommer rettet seiner Mannschaft aber die drei Punkte. „Wenn wir das zweite Tor noch kassiert hätten, hätten wir uns die Köpfe abgerissen“, sagte Hofmann. Auch Nationalspieler Matthias Ginter monierte, dass man in dieser Saison schon zu oft Punkte liegen gelassen habe und es „fast wieder so weit gewesen“ wäre. Zuletzt gab es trotz spielerischer Dominanz Punktverluste gegen den VfB Stuttgart (1:1) und Hertha BSC (0:1). Schöner Nebeneffekt – durch den Erfolg über Bochum klettert die Fohlenelf in der Tabelle auf Rang zehn und am 1. FC Köln vorbei. „Das ist natürlich wichtig, dass wir vor denen stehen“, sagt Hofmann und kündigte gleich an: „Aber wir wollen schon noch ein paar Plätze klettern.“
FC Augsburg
Nach sieben Minuten sah zunächst alles wie gewohnt aus. Der VfB Stuttgart führte dank Chris Führich, der FC Augsburg lag mal wieder zurück. Es folgte aber eine Aufholjagd, ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf. „Die Mannschaft ist nach dem Rückstand beeindruckend zurückgekommen und hat richtig gute 75 Minuten gespielt“, sagte Geschäftsführer Stefan Reuter. Reece Oxoford (30.) und Jeffrey Gouweleeuw (53.) trafen jeweils per Kopf nach einer Ecke von Arne Maier. Florian Niederlechner (72.) – wieder nach einem Standard – und Finnbogason (81.) besiegelten die 4:1-Führung. Für den 32-Jährigen, der immer wieder von Verletzungen ausgebremst wird, war es der erste Bundesligatreffer seit dem 29. Februar 2020. „Ich bin froh, dass ich wieder da bin“, sagte Finnbogason. Die lange Pause steckte dem Isländer aber noch in den Knochen: „Ich muss mich zwei Tage in die Badewanne legen.“ Doch gleich nach Abpfiff forderte Reuter, man dürfe jetzt nicht nachlassen. Denn das Stuttgart-spiel dient als Muster: „Das ist die Messlatte, so wollen wir jede Woche spielen“, sagte Niederlechner. Nach den ersten 15 Minuten sei man endlich aggressiv gewesen: „Genau so muss der FC Augsburg auftreten und dann werden wir erfolgreich sein.“
TSG Hoffenheim
Den Sieger erkannte man schon an der Musik. Der Mallorca-Hit „Saufen morgens, mittags, abends“ von Ingo ohne Flamingo tönte aus der Kabine der TSG Hoffenheim. Kurz zuvor hatte die Mannschaft von Sebastian Hoeneß mit 2:0 gegen den „Big City Club“ aus Berlin gewonnen. Und natürlich traf mal wieder Andrej Kramaric (19.). Es war bereits das neunte Tor im elften Spiel gegen die Berliner. Sebastian Rudy erhöhte noch auf 2:0 (36). Während der kurze Aufschwung der Berliner vor einer spärlichen Kulisse von 8127 Zuschauern in Sinsheim jäh endete, träumt Hoffenheim schon wieder von größeren Zielen. „Ich hoffe, am Ende der Saison können wir wieder lachen – in Europa“, sagte Kramaric. Mäzen Dietmar Hopp hatte jüngst ja gefordert, dass er sein Projekt dauerhaft im internationalen Geschäft sehen wolle. Der Dämpfer kam von Hoeneß: „Ich glaube, das macht zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn.“ nms