Zwischen Überraschung und Enttäuschung

von Redaktion

Die Tölzer Löwen verwundern ihren Anhang durch einen skurrilen Saisonverlauf

Bad Tölz – Die Mutation zum Paradoxon ist in vollem Gange. Die Tölzer Löwen verwundern ihren Anhang durch einen bis dato völlig skurrilen Saisonverlauf. Leidvolle Heimpleiten gegen Selb, Bad Nauheim oder zuletzt Crimmitschau desillusionieren Fans und Mannschaft.

Doch mit einer Ausnahme folgte die Korrektur stets auf dem Fuß. Auswärtserfolge bei stark besetzten Teams wie Kassel, Ravensburg und am vergangenen Sonntag Kaufbeuren, geben in Summe Anstoß zur Verwunderung. Prinzipiell ist die Gemengelage recht schlicht zu erklären. Passt die Torhüterleistung, und können Fehler in der Rückwärtsbewegung auf ein Minimum reduziert werden, reicht die Qualität des Teams für Überraschungen aus.

Läuft man der Musik aber stets hinterher, befeuert von massiven Patzern, konterkariert das die Substanz des nach wie vor dezimierten Teams. Im Heimspiel ermöglichte man den Westsachsen durch ein fahriges Mitteldrittel den simplen Dreier. Einbahnstraßen-Hockey zum Ende hin war dann einzig ein Spaß für Crimmitschaus slowenischen National-Goalie Luka Gracnar. Beim 3:2 gegen ESV Kaufbeuren konnte man den zweimaligen Rückstand indes sehr zeitnah bereinigen, hatte zudem einen bärenstarken Marco Wölfl zwischen den Pfosten, obendrein war Verlass auf das Penalty-Killing. „Unser Unterzahl war Weltklasse, und auch der Torwart war sehr gut“, lobte Kevin Gaudet.

Gleichwohl wäre es dem Coach lieber, die Strafbanktüre würde sich ungleich weniger oft öffnen. Neun Mal musste ein numerischer Nachteil gehändelt werden. Weit ökonomischer und effizienter agierte dann schon Cam Spiro. Für den US-Akteur war es nach Leistenproblemen das erste Pflichtspiel in Gelb-Schwarz. „Er hatte einige Chancen und zwei Tore gemacht“, freute sich Gaudet über Spiros gelungenes Debüt.

Am heutigen Dienstag gegen Bayreuth darf Spiro erneut ran, dann wieder auf Kosten von Lukas Vantuch als überzähligen Ausländer. Aber auch mit Lubor Dibelka im Line-up. Der 38-jährige Torjäger der Löwen ist nach einer vor Wochenfrist erlittenen Oberkörperverletzung wieder fit.

OLIVER RABUSER

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