Durch die Anwendung von künstlicher Intelligenz bei der Auswahl der Punkt- und Ringrichter sieht Sportrechtler Richard McLaren den internationalen Boxverband AIBA auf einem guten Weg im Kampf gegen Manipulation. Der 76-Jährige war von der AIBA beauftragt worden, die Kampfrichter für die am Samstag endenden Weltmeisterschaften in Belgrad auszuwählen. „Es war ein großer und historischer Schritt, um Manipulationen zu verhindern. Wir haben der AIBA ein Werkzeug gegeben, ihren Verband auf den richtigen Weg zu führen, und es dürfte zudem eine Blaupause für andere Sportarten sein“, sagte McLaren.
Ein Team um den Kanadier hatte sich einer neuen Technologie bedient, um die 75 Ring- und Punktrichter der WM zu überprüfen. Mittels einer Stimmanalyse bei einer telefonischen Befragung wurden die Referees in Risikoklassen eingeteilt. „Dadurch wurden zwei sofort aussortiert. Zwei weitere Referees wurden nach einer zusätzlichen Befragung nicht zugelassen. Keiner der Beteiligten hat die Untersuchung verweigert“, sagte McLaren. Mit einem Lügendetektor habe die neue Technologie jedoch nichts zu tun. „Es ist eine ganz andere Technik.“
AIBA-Präsident Umar Kremlew hofft, dass das Boxen durch die Maßnahmen auch in Paris 2024 zum Olympiaprogramm gehört. „Wir sind dabei, den Verband zu reformieren und die Empfehlungen des IOC umzusetzen. Wir werden das zu 100 Prozent tun. Wir werden transparent sein“, versprach der Russe.