„Ich bin sprachlos“

von Redaktion

Die Heimschwäche der Tölzer Löwen wirft Fragen auf

Bad Tölz – Das Mysterium nimmt allmählich groteske Züge an. Gravierende Fehlleistungen vor eigenem Publikum schüren die Gefahr, selbst den Zirkel der treusten Anhänger zum Daheimbleiben zu bewegen. Auswärts hingegen spielen die Tölzer Löwen, als wäre nichts gewesen.

Mit einer 1:2-Overtime-Niederlage beim eigentlich hoch gehandelten EV Landshut verabschiedeten sich die „Buam“ auf versöhnliche Weise in die Länderspielpause. Zuvor aber zogen dunkle Wolken über der Arena auf. Vergangenen Dienstag leisteten sich die Kurstädter beim 2:10 gegen Bayreuth eine Demütigung ersten Grades. „Ich bin sprachlos, muss mich bei unseren Zuschauern entschuldigen“, rang Kevin Gaudet nach Worten.

Und das, obwohl sich die Zuschauerzahl gerade auf unterem Oberliga-Niveau einpendelt. Die Mannschaft war vom ersten Wechsel an nicht bereit für diese Partie, was jede Mange dicker Patzer in sämtlichen Mannschaftsteilen stichhaltig dokumentierten. Drei Tage später war das Bestreben nach Wiedergutmachung klar erkennbar. Die 1:0-Führung zur Pause war in einem flotten und bis dahin weitestgehend tadellosen Spiel jedoch eine karge Ausbeute.

Und so verfing sich das Team gegen keineswegs bedrohliche Huskies aus Kassel in den Mustern der Vorwoche. Nach vier Powerplaytreffern der Nordhessen, stand mit dem 1:6 die nächste Klatsche auf der Anzeigetafel. Wie in solchen Fällen üblich, werden alle bekannten Tatsachen und Details kontrovers und hitzig diskutiert. Von der Qualität der Importspieler angefangen, über die Kaderplanung generell, bis hin zu dem durchaus interessanten Aspekt, dass die Personalkosten trotz offenkundig reduzierter Substanz sich mit jenen des Vorjahres nahezu decken. Ob der Kader als Ganzes tatsächlich so fragil ist, kann erst beantwortet werden, wenn es dem Team vielleicht irgendwann doch mal vergönnt ist, vollzählig aufzutreten. Am Freitag fiel neben den angeschlagenen Marcus Götz und Lubor Dibelka auch noch Thomas Merl (Adduktoren) nach dem ersten Drittel aus. OLIVER RABUSER

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