München – „Wir mögen uns nicht wirklich, die Schweizer und wir“, sagte Patrick Hager vergangene Woche beim Deutschland Cup in Krefeld. 3:0 gewann der Münchner in einem engen Spiel mit der deutschen Nationalmannschaft gegen den Nachbarn, mit dem man traditionell am öftesten die Schläger kreuzt.
Wer wie Hager für den EHC München spielt, kann die ewige Rivalität auch auf Vereinsebene pflegen. Denn in der Champions Hockey League (CHL) trifft der EHC verlässlich auf Teams aus der Schweiz. Eben erst stritt man sich mit Meister EV Zug erfolgreich um den letzten Platz der Vorrundengruppe fürs Achtelfinale, und in diesem heißt der Gegner HC Fribourg-Gotteron, eine exqusite Adresse, derzeit auf Platz zwei in der starken National League notiert. Heute (20.05 Uhr) treten die Münchner zum Hinspiel in Fribourg an.
In der CHL agiert Fribourg noch eindrucksvoller als in der Schweizer Liga. Die Mannschaft ist die einzige der 16 Achtelfinalisten, die die Gruppenphase unbesiegt überstanden hat. Mehr noch: Sie ist auch die erste in der Geschichte der CHL, die alle 18 möglichen Punkte eingefahren hat – gegen Leksands IF aus Schweden, Trinec aus Tschechien und Bratislava aus der Slowakei.
Fribourg und München bekamen bereits 2016 in der Champions League miteinander zu tun. In der Vorrunde belegten sie die ersten beiden Gruppenplätze, der direkte Vergleich ging mit leichten Vorteilen (3:0-Sieg, 1:3-Niederlage) an Fribourg-Gotteron.
Im Schweizer Nationalteam, das in Krefeld antrat, fehlten die Fribourger Spieler, während der EHC München mit drei Leuten (Konrad Abeltshauser, Patrick Hager, Yasin Ehliz) repräsentiert war (nachdem Maxi Kastner, Justin Schütz und Danny Aus den Birken abgesagt hatten). Dass Fribourg etwas ausgeruhter und ohne Reisebewegungen in die CHL geht, muss aber kein Vorteil sein. „Der Deutschland Cup war eine super Vorbereitung. um aufs internationale Niveau zu kommen – das nehmen wir für die Champions League gerne mit“, meinte Verteidiger Konrad Abeltshauser, der sich mit einer ordentlichen Turnierleistung für eine Olympia-Berufung empfahl.
Er bildete ein Abwehr-Duo mit Tobias Fohrler, dem Rheinländer, der seit Jugendtagen in der Schweiz spielt, derzeit beim HC Ambri-Piotta. Sie saßen auch in der Kabine nebeneinander. „Mein Fribourg-Spion ist er nicht“, so Abeltshauser, „aber wir hatten eine gute Chemie – und auch er gewinnt gerne gegen Schweizer“. GÜNTER KLEIN