Zwischen später Erlösung und „Finsternis“

von Redaktion

Schlaglichter zur WM-Quali: Ronaldos Portugal in der Kritik – Auch Ibrahimovic muss zittern

BANGEN: Ohne Holland zur WM? Der „ewige“ Traum der deutschen Fußball-Fans könnte nach 2018 ein zweites Mal nacheinander wahr werden. Obwohl die Niederlande die Gruppe G mit 20 Punkten vor der Türkei und Norwegen (je 18) anführt, herrscht vor dem „Finale“ gegen die Skandinavier am Dienstag (20.45 Uhr/DAZN) die nackte Panik. Dass das entscheidende Duell wegen der angespannten Corona-Lage in Rotterdam vor leeren Rängen stattfindet, sei ein Unding, polterte Trainer Louis van Gaal, die Regierung von Mark Rutte habe „nicht logisch darüber nachgedacht“. Zumal Norwegen auf Edel-Fan Erling Haaland zählen darf, der seinen Urlaub unterbricht und einfliegt.

HOFFEN: Lachender Dritter in Gruppe G könnten die Türken und ihr deutscher Trainer Stefan Kuntz werden. Mit einem Sieg in Montenegro vor den Augen von Staatschef Recep Tayyip Erdogan winkt bei gleichzeitiger Niederlage der Niederländer sogar Platz eins. Drei Punkte würden in jedem Fall ein Ticket für die Play-offs bedeuten. „Wir sind bereit, wenn sich die Tür öffnet“, sagte Kuntz voller Selbstbewusstsein. Nach sieben Punkten aus drei Spielen unter seiner Leitung sprechen sie in der Türkei bereits vom „Kuntz-Effekt“.

AUFATMEN: „Mir fällt eine riesige Last von den Schultern“, stöhnte Trainer Luis Enrique erleichtert. Das 1:0 durch ein spätes Jokertor von Alvaro Morata (86.) reichte Spanien, um Schweden mit Superstar Zlatan Ibrahimovic auf Distanz zu halten. Ähnlich gelöst war Vize-Weltmeister Kroatien nach dem glücklichen 1:0 in der Wasserschlacht von Split gegen Russland. „Wir haben nie aufgegeben, waren geduldig und haben verdient gewonnen“, sagte Kapitän Luka Modric. Geholfen hatte das Eigentor von Fedor Kudrijaschow (82.), dessen Russen in die Play-offs müssen.

ZITTERN: Dort sind sie in bester Gesellschaft. Neben Schweden, das vor dem Play-off-Halbfinale die Gelbsperre von Ibrahimovic anfechten will, muss auch Cristiano Ronaldos Portugal in die knifflige Ausscheidung. Der Weltstar wollte sich nach dem bitteren 1:2 gegen Serbien „nicht unterkriegen lassen“ und verkündete zuversichtlich: „Das Ziel, bei der WM 2022 dabei zu sein, lebt immer noch.“ Es wäre seine fünfte.

KÄMPFEN: Doch der Umweg nach Katar ist beschwerlich. Die zehn Gruppenzweiten und die zwei über die Nations League für die „Hoffnungsrunde“ qualifizierten Teams ringen um nur noch drei Fahrkarten in die Wüste. Über drei Wege geht es in Halbfinale und Endspiel vom 24. bis 29. März um alles oder nichts. Die Auslosung findet am 26. November (17.00 Uhr) in Zürich statt, Portugal ist wie Russland in Topf 1 gesetzt und hat im Halbfinale Heimrecht. Ebenfalls schon sicher dabei sind neben Schweden auch Österreich, Nordmazedonien, Tschechien, Wales und Schottland.

JUBELN: Wie schnell die Träume platzen können, hatte etwa Serbien in den EM-Play-offs erfahren müssen, als gegen Schottland (4:5 i.E.) Endstation war. Umso größer war nun die Freude nach dem Coup in Portugal. Auch über die von Staatspräsident Aleksandar Vucic ausgelobte Prämie von einer Million Euro. „Wir sind stolz auf euch! Danke für alles! Es lebe Serbien!“, schrieb Vucic bei Instagram.  sid

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