Turin – In Turin wird Alexander Zverev zum Tüftler – und er bastelt längst nicht nur am perfekt „unperfekten“ Matchplan gegen Novak Djokovic. Keine 200 Meter von seinem Hotel in der Innenstadt entfernt, hat sich der Tennis-Olympiasieger einen roten Lego-Ferrari gekauft, den er Abend für Abend mit seinem Bruder Mischa in mühsamer Kleinstarbeit zusammenbaut. Jedes Steinchen muss sitzen – so wie im Halbfinal-Kracher gegen Djokovic.
Am Samstag (21.00 Uhr/Sky) kämpft Zverev gegen den Top-Favoriten und Grand-Slam-Rekordchampion um einen Platz im Endspiel der ATP Finals. Dieses Unterfangen werde aber sogar noch „komplizierter als beim Legobauen“, wie sein Bruder Mischa in Turin lachend erzählte: „Da hat man eine Gebrauchsanleitung. Gegen den Djoker nicht, da muss man sich die Anleitung oft selber zusammenschreiben. Und die muss sich permanent ändern im Match.“
Erfahrung darin hat Zverev zur Genüge. Bereits zum fünften Mal muss der Hamburger in diesem Jahr diese knifflige Aufgabe lösen – nur bei Olympia gelang dies bislang erfolgreich. Mischa Zverev, der seinen Bruder in Turin auch als Manager und Coach betreut, hat immerhin schon eine ganz genaue Vorstellung vom Erfolgsrezept für den nächsten Coup gegen den serbischen Branchenführer. „Ich glaube, gegen Djokovic musst du gar nicht mal perfekt spielen, sondern unangenehm“, sagte der 34-Jährige.
Sein Bruder müsse „ähnlich spielen wie Novak. Man muss versuchen, den Gegner tennismäßig zu ärgern, aus dem Rhythmus zu bringen, immer das zu machen, worauf er nicht wartet“, erklärte er weiter: „Wahrscheinlich braucht es deswegen das anti-perfekte Tennisspiel.“ sid