Bad Tölz – Einmal mehr liegt ein bewegtes Wochenende hinter den Tölzer Löwen. Konnten sie am Freitag endlich ihre inzwischen doch stattliche Niederlagenserie beenden, folgte zwei Tage später der nächste und unnötige Rückschlag.
Beim 4:3-Erfolg über die Lausitzer Füchse debütierte Torhüter Jimmy Hertel. Die Nachverpflichtung des ehemaligen Bietigheimers war notwendig geworden, nachdem sich Marco Wölfl beim Match in Landshut an der Schulter verletzt hatte und eine Operation nach eingehender Untersuchung als unumgänglich eingeordnet worden war. So hätte nur noch das 21-jährige Eigengewächs Seppi Hölzl zur Verfügung gestanden, der, wie er beim 3:5 in Frankfurt zeigte, zumindest gute Back-up-Qualitäten hat.
Hertel, der mit Frau und Kindern nahe Zürich wohnt, wollte nach dem DEL2-Meistertitel mit den Steelers eigentlich für einen eidgenössischen Vertreter auflaufen; doch die Einbürgerung verzögerte sich wider Erwarten bis ins neue Jahr hinein. Bei seiner Premiere in Tölz ließ sich der 29-Jährige die sechsmonatige Spielpraxis nicht anmerken. „Er war hervorragend, hat solide gespielt“, kommentierte Kevin Gaudet den Einstand seines neuen Goalies.
Kurios: Die Löwen lagen trotz auffällig guten Engagements und geringer Fehlerquote nach 40 Minuten mit 0:2 im Hintertreffen. Doch wurde das letzte Aufbäumen mit vier Treffern am Stück belohnt. „Wir haben nie aufgegeben und nach dem 0:2 alles rausgehauen“, schickte Gaudet Worte der Anerkennung Richtung Kabine.
Nur noch 841 Zuschauer bedeuteten derweil Minusrekord, der nicht alleine an der erstmals angewandten 2G-Regel festzumachen ist. Schon seit Wochen pendeln sich die Besucherzahlen an der untersten Grenze des wirtschaftlich Darstellbaren ein – wenn nicht sogar darunter. Eine Thema, das auch die Heilbronner Falken umtreibt. Knapp 1100 Augenzeugen verfolgten den Klassiker gegen die Löwen. Sie sahen zwei Teams mit dem Hang zur Abwehranarchie. Obgleich die Tölzer mit zwei Doppelschlägen jeweils auf ein Tor herankamen, hatten sie mit der Schlusssirene mit 5:6 das Nachsehen. OLIVER BABUSER