München – Die Nacht war kurz für Julian Nagelsmann (34). Erst um 2.36 Uhr war der Münchner Cheftrainer von Donnerstag auf Freitag im Bett, nachdem er die denkwürdige Jahreshauptversammlung des FC Bayern besucht hatte (Seite 41). Trotzdem präsentierte sich der gebürtige Landsberger bestens gelaunt auf der Abschlusspressekonferenz vor der Bundesliga-Heimpartie an diesem Samstag gegen Arminia Bielefeld (18.30 Uhr, Sky). Dabei hätte er allen Grund zum Schmollen gehabt – immerhin fehlen dem deutschen Rekordmeister nach wie vor zahlreiche Stars aufgrund von Verletzungen oder Corona-Erkrankungen.
Das Bayern-Lazarett liest sich wie folgt: Niklas Süle (26/Trainingsrückstand nach Corona-Infektion), Josip Stanisic (21/Trainingsrückstand nach Corona-Infektion), Joshua Kimmich (26/Corona-Infektion), Eric Maxim Choupo-Moting (32/Corona-Infektion), Marcel Sabitzer (27/Wade), Tanguy Nianzou (19/Schulter) und Bouna Sarr (29/Adduktoren).
Immerhin sind Jamal Musiala (18), Serge Gnabry (26) und Michael Cuisance (21) nach überstanender Quarantäne wieder zurück im Kader – allerdings sind sie noch keine Startelf-Optionen.
Reicht diese Rumpftruppe für die nächsten Aufgaben? Besonders schwer wiegt nach wie vor der Ausfall von Mittelfeldchef Kimmich, der auch das Spitzenspiel gegen Dortmund verpassen wird. „Es ist ärgerlich, dass er zuletzt gefehlt hat, jetzt fehlt – und auch gegen Dortmund fehlen wird. Ich habe viel Kontakt mit ihm, das belastet ihn schon alles“, berichtete Nagelsmann. Gegen die Arminia wird vermutlich Corentin Tolisso (27) erneut den Mittelfeldplatz neben Leon Goretzka (26) ergattern.
Doch im Hinblick auf das schwierige Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund in einer Woche bringt Nagelsmann eine weitere interessante Sechser-Variante ins Spiel – nämlich mit Top-Talent Musiala. „Jamal Musiala hätte ich schon früher mal testen sollen, darüber ärgere ich mich auch. Ich habe überlegt, ihn auf der Sechs zu bringen“, verriet der Bayern-Trainer. Nagelsmann traut Musiala diese Position grundsätzlich zu: „Jamal hatte auch gegen Augsburg zwei, drei herausragende Defensiv-Aktionen.“
Zunächst steht aber das Duell mit den Bielefeldern auf dem Plan, vor denen Nagelsmann trotz deren Außenseiterrolle warnt: „Da sind schon Parallelen zu Augsburg. Das müssen wir wissen und bereit und gierig sein. Wir müssen an die Leistungsgrenze gehen!“, lautet seine Forderung.