Unbelohnte Schwerstarbeit

von Redaktion

Bayern-Basketballer hadern mit der Niederlage in Moskau

München – Es gibt bei so einem Basketballspiel ja viele Statistiken. Eine davon gibt darüber Auskunft, wie lange eine Mannschaft im Laufe eines Spiels in Führung gelegen hat. Mehr als 37 Minuten hatte etwa der FC Bayern bei seinem Gastspiel bei ZSKA Moskau da zu Buche stehen. Doch am Ende waren es halt verflixte 28 Sekunden zu wenig. Ein Korbleger des Moskauer Alleskönners Will Clyburn zum 74:75 entriss den Münchnern, was sie sich mit der besten Saisonleistung erarbeitet hatten. Am Ende stand ein 74:77 beim erleichterten Titelfavoriten, dem Trainer Andrea Trinchieri nicht viel abgewinnen konnte. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und uns in die Position gebracht, zu gewinnen“, sagte er, „aber wir haben verloren.“

Der Italiener hatte einmal mehr ein Risiko in Kauf genommen. Während sein Gegenüber Dimitris Itoudis seinen Luxuskader munter durchrotierte, schickte Trinchieri im Wesentlichen nur sechs der 13 Spieler ins Rennen, die den vorerst letzten Russland-Trip der Bayern-Saison mitgemacht hatten. Vladimir Lucic (35 Minuten), Deshaun Thomas (33) und Defensivminister Nick Weiler-Babb (35) schufteten sogar mehr als 30 Minuten in der Moskauer Megasport-Arena. Topscorer Darrun Hilliard (28 Punkte) musste es wegen früher Foulbelastung bei 26 Minuten belassen.

In dieser Woche mag das zu verkraften sein, weil die Bayern wegen der WM-Qualifikation der Nationalmannschaft an diesem Wochenende nicht im nationalen Betrieb ran müssen – erst am Donnerstag im wichtigen Duell mit ASVEL Villeurbanne muss man wieder antreten. Doch auf Dauer könnte sich die Belastung auf „dem Rückgrat“ des Bayern-Teams, wie es Trinchieri ausdrückt, rächen. Vielleicht schon im heißen Dezember. Dann müssen die Münchner nämlich nicht weniger als elfmal in Euroleague und BBL ran.  rp

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