RODELN: Die deutschen Rodler präsentierte sich auch in Sotschi in Olympiaform. Die Männer feierten mit Johannes Ludwig (Oberhof) und Felix Loch (Berchtesgaden) einen Doppelsieg, bei den Frauen triumphierte Anna Berreiter (Berchtesgaden). Im Doppelsitzer fuhren die Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt (Berchtesgaden/Schönau) auf den 3. Rang, die Teamstaffel belegte den 2. Platz. Ein ganz besonderes Kunststück lieferte dabei Ludwig. Im zweiten Durchgang gelang ihm eine famose Aufholjagd vom 20. auf den 1. Rang. „Das sind immer diese verrückten Rennen, bei diesem warmen Außenbedingungen“, sagte Ludwig: „Wir hatten im zweiten Lauf eine bessere Startnummer und die konnte ich sehr gut nutzen.“
Anna Berreiter, vor einer Woche in China noch Vierte, eroberte diesmal sogar den Siegerpokal. „Das Fazit ist positiv, nach einem für mich durchaus überraschenden Weltcup-Sieg. Ich habe zwei gute Läufe ins Ziel gebracht und kann zufrieden sein“, sagte die 22-jährige Sportsoldatin nach dem dritten Weltcup-Sieg ihrer Karriere.
BOB: Francesco Friedrich ist weiter eine Klasse für sich. Der 31-jährige Pilot vom BSC Sachsen Oberbärenburg feierte in Innsbruck-Igls im Zweier und Vierer seine Weltcupsiege Nr. 55 und 56. Zweiter im Zweier wurde wie schon vor einer Woche der für Stuttgart startende Berchtesgadener Johannes Lochner.
Bei den Frauen siegten im Zweier Laura Nolte/Deborah Levi (Winterberg/Potsdam) knapp vor Kim Kalicki/Leonie Fiebig (Wiesbaden/Winterberg). Ihr Bob-Debüt gab die Sprinterin Alexandra Burghardt, deutsche Meisterin über 100 und 200 m. Als Anschieberin von Olympiasiegerin Mariama Jamanka (Oberhof) wurde die 27-jährige Mühldorferin Vierte. „Es ist noch alles recht neu, aber ich denke, dass wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben“, sagte Burghardt. NORDISCHE KOMBINATION: Angeführt von Überraschungssieger Terence Weber haben die deutschen Nordischen Kombinierer einen Dreifacherfolg eingefahren. Im eiskalten finnischen Ruka siegte Weber am Samstag vor seinen beiden Kollegen Eric Frenzel und Vinzenz Geiger. Profitiert hat das Trio von einem Ausfall des norwegischen Dominators Jarl Magnus Riiber, dessen Sprungan-zug in der Qualifikation nicht regelkonform war. „Es war ein Traum, das Gelbe Trikot im Weltcup zu tragen. Heute ist dieser Traum wahr geworden“, sagte Weber (25/Geyer) nach dem ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere. Am Sonntag stellte Riiber die alte Ordnung wieder her und überholte mit seinem Tagessieg Weber in der Gesamtwertung. Der Sachse war als Vierter erneut bester Deutscher. Bundestrainer Hermann Weinbuch zog Bilanz: „Das war richtig stark und gibt uns einen wichtigen Schwung. Die Überzeugung wächst, dass wir Großes leisten können.“
SKILANGLAUF: Katharina Hennig hat für eine seltenes Erfolgserlebnis im Lager der deutschen Skilangläufer gesorgt. Die 25-Jährige lief beim Weltcup in Ruka auf den 3. Platz über 10 km, tags darauf wurde sie Siebte im Verfolgungsrennen. Damit erfüllte sie bereits die Olympianorm. Ein DSV-Podium am ersten Weltcup-Wochenende hatte es zuletzt 2013 durch die heutige Biathletin Denise Herrmann gegeben. Sie sei „fassungslos und einfach nur glücklich“, meinte die Oberwiesenthalerin Hennig: „Ich habe noch gedacht: Wenn ich heute die halbe Quali schaffe, bin ich super happy. Dass ich jetzt gleich den Sack zumache, hätte ich nicht gedacht.“
Bei den Männern löste zudem Lucas Bögl (Gaißach) das Ticket für Peking 2022. Der 31-Jährige nutzte am Sonntag das Fehlen zahlreicher Stars (darunter alle Norweger) wegen der Eiseskälte von 20 Grad unter Null und erzielte als Siebter über 15 km das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere. Zudem gelang Jonas Dobler (Traunstein) auf Platz 14 zum zweiten Mal die halbe Norm.
SNOWBOARD: Martin Nörl (Adlkofen) hat sich gleich zum Saisonstart der Snowboardcrosser in Secret Garden/China mit dem 7. Platz auf der Olympia-Piste das Ticket für die Winterspiele in Peking gesichert. Die 28-Jährige bewertete sein Abschneiden aber auch selbstkritisch: „Der siebte Platz ist natürlich gut mit der Olympia-Quali, aber das Brett ist so schnell gelaufen, dass mehr drin hätte sein müssen“, sagte er. mm