HEINRICH HEUTE
Seit Tagen verfolgen wir ebenso fasziniert wie ahnungslos die Schach-WM in Dubai zwischen Magnus Carlsen und Jan „Nepo“ Nepomnjaschtschi. Taktisch scheint die Sache hochinteressant zu sein. Wir lesen von „Anti-Marshall-Varianten“, von der „Benoni-Struktur“ und von „Zentralbauernzügen“. Da kann Julian Nagelsmann noch viel lernen. Bald wird er uns erzählen: „Unsere Benoni-Struktur war nicht gut, und die Zentralbayernzüge haben nicht funktioniert.“ Mit „exaltierten antipositionellen Königszügen“ und mehr „Bedenkzeitvorrat“ könnte Nagelsmann den Fußball taktisch endlich in die Neuzeit führen. Außerdem hören wir, dass es „schwarze Schwerfiguren“ gibt, scheinbar eine Art Schach-Söder. Blaue Schwerfiguren gibt es keine mehr, Mölders ist ja weg. Wichtigster Unterschied scheint zu sein: Beim Schach gibt es Bauernopfer, beim Fußball dagegen Bayernopfer.