Wegen Corona: Vorrunden-Aus für Kimmich

von Redaktion

Der Bayern-Star hat Wasser in der Lunge, eine Rückkehr ist wohl erst im neuen Jahr möglich

VON JOSÉ CARLOS MENZEL LÓPEZ

München – Wer einen Aufklärungsfilm über das Thema Corona und seine Nachwirkungen plant, findet das passende Drehbuch dafür an der Säbener Straße. Rund anderthalb Monate ist es nun her, dass Joshua Kimmich der Welt erklärte, dass er sich aus Angst vor Langzeitfolgen nicht gegen das Virus impfen lassen wollte. Darauf folgten insgesamt drei Quarantänen, die ersten zwei als Kontaktperson zu einem positiv Getesteten, die dritte aufgrund einer eigenen Infektion. Spurlos ist Covid allerdings nicht an Kimmich vorbeigegangen, denn: Der Nationalspieler, der zuletzt am 6. November gegen Freiburg (2:1) für den FCB aufgelaufen war, fällt aufgrund von Lungenproblemen für den Rest der Hinrunde aus.

So machte es der 26-Jährige gestern publik, nachdem er sich aufgrund eines negativen PCR-Ergebnisses endlich aus der Isolation begeben konnte. Die Kernaussage im Kimmich-Statement liest sich wie folgt: „Ich muss mich noch ein bisschen gedulden, da ich aufgrund von leichten Infiltrationen in der Lunge noch nicht gleich voll belasten darf.“

Stichwort Lungeninfiltration: So werden Ansammlungen von Flüssigkeiten und zellulären Bestandteilen in der Lunge bezeichnet, wie sie bei Tuberkulose, Lungenembolien oder -entzündungen auftreten. Sie führen zu Verdichtungen des Gewebes. Und zeigen, dass auch ein junger, kerngesunder Elitesportler nicht vor der hässlichsten Seite des Virus gefeit ist. Intensivmediziner Christian Karagiannidis dazu: „Wir kennen bei Corona Fälle, die sich schnell zurückbilden, und wir kennen Fälle, die wirklich lange brauchen, bis sie sich zurückbilden, selbst bei initial leichten Verläufen.“

Gut möglich, dass diese nicht zu unterschätzende Tortur letzten Endes dazu führt, dass der Fußballstar seine Impfskepsis schließlich doch überdenkt und sich – spätestens in sechs Monaten – auch seinen Pieks abholt. Cheftrainer Julian Nagelsmann deutete in der „Welt am Sonntag“ an, man sei „in die richtige Richtung unterwegs“.

Übrigens: Auch Eric Maxim Choupo-Moting, ebenfalls Impfskeptiker, kämpft nach wie vor mit Corona-Nachwehen. Ähnlich wie bei Kimmich scheint die laufende Hinrunde auch für den Kameruner schon jetzt gelaufen zu sein.

Fazit: Corona kennt kein Alter, kein Geschlecht und keinen Fitnesszustand. Das dürfte Kimmich & Co. – spätestens – jetzt klar sein.

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