München beendet die schwarze Serie

von Redaktion

7:3 – EHC läuft auch gegen Bietigheim lange hinterher – im Schlussviertel zeigte er wieder die alte Klasse

München – Und da war es also wieder, das Wort, das in diesen Tagen auffällig oft fällt, wenn Profis des EHC Red Bull München ihre Auftritte in der Deutschen Eishockey Liga beschreiben. „Sloppy“, murrte Rückkehrer Ben Street diesmal schon nach 20 Minuten in die Kamera. Schlampig, ungenau – so ungefähr könnte man das übersetzen.

Aber das traf es ja ganz gut, was der EHC nun auch gegen die Bietigheim Steelers zu bieten hatte. Wenigstens sprang mal wieder ein Sieg heraus. Ein 7:3 (0:1, 0:1, 7:1) stand am Ende auf der Anzeigetafel. Aber so insgeheim hatte man sicher schon darauf gehofft, dass man sich gegen das Kellerkind vielleicht von Beginn an den Frust der letzten Wochen von der Seele schießen könnte. Doch das gelang erst spät, erst im letzten Drittel, das die Münchner locker für sich entschieden.

Und es hätte noch viel schlimmer kommen können. Denn: Vor allem in der Anfangsphase machten die Schwaben, beflügelt von zuletzt immerhin vier Siegen aus den letzten sieben Einsätzen, kräftig Dampf. Schon nach wenigen Minuten stand das Schussverhältnis bei einem 8:1 für den Außenseiter. Und was die Sache aus Münchner Sicht noch unschöner machte: einer dieser acht Schüsse saß. Schon in Minute drei war Danny Aus den Birken im Münchner Tor geschlagen. Evan Jasper hatte die Scheibe ins Netz befördert. Natürlich Jasper – der Kanadier hatte die Münchner kürzlich beim 6:3 Heimsieg mit drei Toren abgeschossen.

Und es ging nicht viel besser weiter. Klar drückte München. Aber nur selten waren die Aktionen so konsequent wie beim Pfostenschuss von Champions-League-Held Justin Schütz kurz vor Ende des zweiten Durchgangs. Bietigheims Matt McKnight machte es besser. Die erste Überzahl überhaupt für die Gäste – 0:2.

Aber: Man konnte den Münchnern zu Gute halten, dass sie geduldig weitermachten. Warum auch nicht. Man wusste ja, dass die Gäste mit ihrer kurzen Besetzung in den letzten Wochen schon des Öfteren im Endspurt in die Knie gegangen war. In den Schlussdritteln dieser Saison stand Bietigheim bis vor dem gestrigen Spiel mit einer Tordifferenz von minus 16 da. Gestern wurden daraus minus 23.

Und es war wieder einmal Zach Redmond, der den Dosenöffner gab. In Minute 43 schubste er den Puck erst mal am wackeren Finnen Sami Aittokallio im Bietigheimer Tor vorbei ins Netz. Fast wie ein Aha-Erlebnis. Denn nun wirbelte der EHC und die Paradereihe mit Freddie Tiffels (50.), Trevor Parkes (45./55.), Ben Street (53./Überzahl, sowie Filip Vareicka (56.) und Austin Ortega (58.) schraubten das Ergebnis doch noch in standesgemäße Dimensionen. PATRICK REICHELT

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