München – Sie haben gedrängt, sie hatten ihre Chancen – und doch ist das kurze Gute-Laune-Aufflackern beim EHC Red Bull München schon wieder beendet. Gegen die konterstarken Eisbären Bremerhaven setzte es eine 3:4 (3:1, 0:2, 0:0, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung. Zumindest Freddie Tiffels wollte sich die Laune davon nicht verderben lassen: „Es war besser, jetzt müssen wir nur noch unsere Chancen besser nutzen.“
Klar, so ein bisschen hatte man sich ja schon gefragt, was der 7:1-Rausch des Schlussdrittels gegen Bietigheim denn ausgelöst haben könnte. War es vielleicht doch ein Knotenlöser, für die zuletzt wankenden Münchner? Man merkte schnell: Die Sache hatte gut getan.
Klar, es traf sich auch gut, dass eine der ersten Münchner Offensivaktionen auch gleich den ersten Treffer mit sich brachte – Konrad Abeltshause bugsierte den Puck ins Schwarze (3.). Aber der EHC trat auch fokussierter und konzentrierter auf als zuletzt. „Gerade darauf haben wir auch viel wert gelegt“, sagte Jonathon Blum.
So ließ man sich auch von einem Rückschlag in Gestalt des, durch einen bösen Schnitzer von Goalie Danny Aus den Birken begünstigten 1:1 durch Jan Urbas (7.) nicht beirren – man legte eben noch vor der ersten Sirene durch Jonathon Blum (11./Überzahl) und Ben Street (18.) gleich doppelt nach.
Und eigentlich deutete nicht viel darauf hin, dass an diesem Abend vielleicht doch nicht der zweite Münchner Sieg in Folge stehen könnte. Denn Bremerhaven wirkte zunehmend gezeichnet vom Angriffsdruck der Gastgeber. Aber man sollte eine Mannschaft wohl besser nicht abschreiben, die in 31 Partien auch schon die 100-Tore-Marke geknackt hat. Wie es dazu kam zeigte Philipp Bruggisser in Minute 36 – einen Traumkonter schloss er mit dem zweiten Bremerhavener Treffer ab. Und spätestens als Ziga Jeglic in einer, allerdings durchaus diskutablen Überzahl, noch vor dem letzten Wechsel die Nummer drei drauflegte (40.), da waren die Pinguine wieder im Spiel.
Das nahm Schwung aus einem, bis dahin ziemlich kurzweiligen Spiel. Auf der einen Seite wirkte der Ausgleich wie Kaugummi im Getriebe, auf der anderen wollte man nicht mehr unbedingt.
München war ein bisschen näher dran, aber ein bisschen reicht nicht immer . So musste die Verlängerung entscheiden. Mit den Extraminuten war der EHC in dieser Saison nicht allzu gut gefahren. Von sechs Verlängerungen gewann man nur eine. Dabei sollte es bleiben. Weil mitten hinein in eine Münchner Drangphase Philip Bruggisser einen blitzsauberen Konter zum 4:3 abschloss. rp