Lenzerheide – Coletta Rydzek strahlte fiel nach dem besten Rennen ihrer Karriere jeder Teamkollegin um den Hals. „Das ist ein kleiner Traum. Ich werde diesen Tag einfach genießen“, sagte die Skilangläuferin aus Oberstdorf nach ihrem 6. Rang im Freistil-Sprint zum Auftakt der Tour de Ski. Als Krönung löste die 24-Jährige das Ticket für Olympia in Peking – genau wie zuvor ihr Bruder Johannes Rydzek in der Nordischen Kombination.
Rydzek stürmte in Lenzerheide/Schweiz als erste Deutsche seit Sandra Ringwald im Februar 2019 in ein Finale der besten sechs Läuferinnen. „Gerade als Sprinterin ist das der letzte Schritt. Und dass ich zumindest in der ersten Runde auch so gut vorne mitkämpfen konnte, so nah am Podium, das hätte ich mir Anfang der Saison nicht träumen lassen“, sagte Rydzek, die erst auf der letzten Runde abreißen lassen musste.
Die ebenfalls aus Oberstdorf stammende Laura Gimmler schaffte es immerhin ins Halbfinale, auch das war bei den ersten vier Sprints der Weltcup-Saison keiner DSV-Starterin gelungen. In der Endabrechnung bedeutete das den 9. Rang und damit die halbe Norm für Peking. „Dass ich ins Halbfinale gekommen bin, ist für mich eine Sensation. Alles ist aufgegangen“, sagte die WM-Zehnte.
Die deutschen Männer blieben dagegen auch im fünften Sprint des Winters ohne Punkt. Die Siege bei der ersten von sechs Tour-Etappen gingen an Titelverteidigerin Jessica Diggins (USA) und Dreifach-Olympiasieger Johannes Hösflot Kläbo. Mit jetzt 43 Weltcupsiegen ist der Norweger seinem legendären Landsmann und Rekordhalter Björn Dählie (46) dicht auf den Fersen.
Rydzeks bislang bestes Ergebnis war Rang 10 im Februar 2020 in Dresden gewesen, Gimmler war nur im Februar 2019 als Siebte in Cogne besser. Victoria Carl (Zella-Mehlis/14.) und Anne Winkler (Sayda/27.) schieden im Viertelfinale aus, rundeten aber das gute DSV-Ergebnis im eigentlich ungeliebten Freistil-Sprint ab.
Die im Gesamtweltcup führende Schwedin Maja Dahlqvist, die zuvor alle Sprints des Winters gewonnen hatte, ist mit Blick auf Olympia bei der gesamten Tour nicht am Start. Dahlqvist (5) und ihre Teamkollegin Linn Svahn (3) hatten zuletzt für acht schwedische Sprint-Siege in Folge gesorgt.
Weiter geht es am Mittwoch mit den ersten Distanzrennen der Tour. Vor allem Katharina Hennig, die beim Sprint als 52. im Prolog scheiterte, rechnet sich über die zehn Kilometer im freien Stil eine vordere Platzierung aus. „Der Durchpuster wäre geschafft. Jetzt heißt es: Fokus finden und Spaß haben“, sagte Hennig.
Nichts holen gab es für die DSV-Männer. Platz 44 in der Qualifikation für Janosch Brugger war noch das beste Ergebnis. „Das wir im Sprint hinten an sind, wissen wir leider“, sagte der Sportliche Leiter, Andreas Schlütter sid