Für Biathleten ist Olympia-Boykott keine Option

von Redaktion

Berlin – Die deutschen Biathleten Benedikt Doll und Erik Lesser haben sich klar gegen einen sportlichen Boykott von Olympia 2022 ausgesprochen, sehen die Spiele in China aber kritisch. „Ich bin ehrlich gesagt auch absolut kein Fan davon, die Spiele an ein Land zu vergeben, wo solche Problematiken auftreten“, sagte Doll „Sport1“. „Aber wenn ich vier Jahre meines Lebens dafür investiere, ist das einfach ein Highlight und dann möchte ich aus sportlicher Sicht teilnehmen und um Medaillen kämpfen.“ Lesser sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland: „Ich finde es nicht okay, von Sportlern zu erwarten, die Spiele zu boykottieren.“

Beide Athleten sehen vor allem das IOC in der Pflicht. „Den Schuh muss sich das IOC anziehen – auch wegen der Vergabe. Zum einen ist China kein Wintersportort und zum anderen natürlich auch wegen der politischen Situation“, sagteesser. Doll urteilte: „Ich finde, das IOC muss solche Themen intensiver in Entscheidungen miteinbeziehen.“ Olympische Spiele seien aus seiner Sicht ein „hochpolitisches Thema“.

Zuletzt hatten die USA, Australien, Großbritannien und Kanada angekündigt, keine Politiker zu den Spielen vom 4. bis 20. Februar zu schicken. China steht wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren, den Drohungen gegen Taiwan oder der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong in der Kritik.  dpa

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