Biathlon-Männer nah dran, Frauen weit hinterher

von Redaktion

Die Heimweltcups in Oberhof gehen ohne einen deutschen Podestplatz zu Ende

Oberhof – Zwischenzeitliche Führungen, Teilleistungen auf Weltklasseniveau – aber noch fehlt das letzte Quäntchen: Den deutschen Biathleten ist in Oberhof der Sprung aufs Podest verwehrt geblieben. Und doch nährt der Heimweltcup vier Wochen vor den Olympischen Spiele von Peking die Medaillenträume. Die Hoffnungsschimmer mehren sich, der Rückstand zur Weltspitze schmilzt. „Es geht am Ende um Kleinigkeiten“, bilanzierte Routinier Erik Lesser.

Schon beim geringsten Fehler, führte er aus, „kämpfst du gleich nicht mehr um Platz drei, sondern um die Plätze fünf, sechs oder sieben“. Die belegten die Skijäger des Deutschen Skiverbandes (DSV) am in massig Neuschnee gehüllten Rennsteig gleich reihenweise. Am Samstag die Mixed-Staffel auf Platz sechs und das Single Mixed auf sieben, dann im Verfolger am Sonntag Rees als Sechster und Lesser als Achter.

Der als 15. gestartete Lesser hatte im Rennen über 12,5 km beim letzten Schießen gar den Sieg vor Augen, fiel aber mit seiner Schnellfeuereinlage und zwei Strafrunden doch noch weit zurück. „Ich wollte frech die Dinger runterzaubern“, sagte der 33-Jährige bei Sky. Die zwei Fehler seien „ärgerlich, aber trotzdem bin ich mit dem Rennen sehr zufrieden. Irgendwann kommt das Rennen, in dem ich alles zusammenkriege.“

Auch bei Rees zeigte die Tendenz nach oben. Nach Rang fünf im Sprint wurde er im Verfolger nach drei Strafrunden als Sechster bester Deutscher. Der einzige deutsche Saisonsieger Johannes Kühn erwischte mit sechs Fehlern einen schwarzen Tag und fiel beim Sieg des Franzosen Quentin Fillon Maillet von Platz vier auf 22 zurück.

Tags zuvor hatten Rees, Benedikt Doll, Vanessa Voigt und Vanessa Hinz bei der Olympia-Generalprobe in der Mixed-Staffel beim Sieg der Norweger lediglich 9,4 Sekunden auf Rang drei gefehlt. „Mit sechs Nachladern hat unser Schießen gepasst. Wir sind nicht weit weg vom Podium“, sagte Hinz. Sie hatte als Schlussläuferin in einem packenden Fünfkampf um den letzten Stockerlplatz das Nachsehen, sodass es letztlich nur zu Rang sechs reichte.

Die Frauen offenbarten generell erhebliche Schwächen, vor allem bei Medaillenhoffnung Denise Herrmann klappte wenig. Die 33-Jährige erlebte in der Verfolgung am Sonntag über 10 km mit acht Strafrunden und 4:36,5 Minuten Rückstand als 41. ein Debakel. Beste Deutsche beim Sieg der Norwegerin Marte Olsbu Röiseland war erneut Voigt auf Rang zwölf.

Um an den „Kleinigkeiten“ bei den Männern und den größeren Baustellen bei den Frauen zu arbeiten, bleiben bis Olympia noch zwei weitere Weltcups. Schon ab Mittwoch gilt es bei den nächsten Heimrennen in Ruhpolding, weiter an der Medaillenform zu feilen.  sid

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