Murmel tröstet Maulkorb-Müller

von Redaktion

Diskussion des Bayern-Stars mit Pressesprecher nach kritischer Aussage im TV

VON PHILIPP KESSLER UND MANUEL BONKE

München – Thomas Müller (32) ist ein Mann der klaren Worte. Doch als er sich nach dem 1:2 am Freitag gegen Gladbach dem TV-Interview bei DAZN stellte, wurde der er offenbar ausgebremst. Von Bayern-Pressesprecher Dieter Nickles (58)? Auf die Frage, ob es fair gewesen sei, dass das Spiel trotz zahlreicher Ausfälle bei den Münchner überhaupt stattgefunden hat, sagte der Bayer: „Ob es fair ist, dass eindeutig verletzte Spieler zu einer Liste dazugehören, würde ich jetzt eher bezweifeln, aber …“

Dann drehte sich Müller nach rechts zu Nickles, der offenbar etwas zu ihm gesagt hatte. Dies zumindest deutete der Nationalspieler an, als er mit einem Grinsen im Gesicht meinte: „Ach, willst nicht, Dieter? Zu politisch, zu politisch. Also, würde ich eher bezweifeln. Das muss die Liga wissen, was sie da tut. Aber wir hätten es genauso gut gewinnen können.“

Was und ob Nickles tatsächlich etwas zu Müller gesagt hat, war im Fernsehen nicht zu hören.

Fakt ist: Sobald ein Club weniger als 16 spielberechtigte Akteure – neun davon müssen Lizenzspieler sein – aufbieten kann, kann die Deutsche Fußball Liga (DFL) einem entsprechenden Antrag zur Spielabsage stattgeben. Klar ist ebenfalls: Dass laut DFL-Statuten auch gesperrte oder verletzte Spieler als spielberechtigt gelten, ist zumindest diskussionswürdig. Ein Thema, das auch Trainer Julian Nagelsmann (34) auf der Pressekonferenz am Donnerstag kritisch ansprach. Und sogar Markus Söder (55) pflichtete ihnen bei. Im Sport1-Doppelpass am Sonntag hat Bayerns Ministerpräsident eine Anpassung der Statuten angeregt. Söder empfand die Partie als „ziemliche Wettbewerbsverzerrung. Ich finde auch, dass die Regeln nicht ganz passen.“ Wegen Corona solle „man sich wirklich etwas Vernünftiges überlegen.“

Trotz der DFL-Thematik: Die ersatzgeschwächten Bayern schoben die Niederlage nicht auf die DFL, sondern fassten sich an die eigene Nase. Nach dominanten 25 Minuten habe man die Gladbacher stark gemacht und eigentlich „aus dem Nichts“ nach der Führung zwei Gegentore kassiert, so Müller. „Wir waren nicht mehr so passsicher, haben zu viele Bälle im Vorwärtsgang leichtfertig hergegeben“, befand er. In der zweiten Halbzeit lief es dann wieder besser, insgesamt habe man aber zu viele Torchancen vergeben.

Am Tag danach holte sich Müller Trost bei seinem Foxred Labrador Murmel. „Spiele und Ergebnisse wie gestern sind mit Murmel an meiner Seite viel leichter zu verarbeiten“, schrieb der Angreifer unter sein Instagram-Foto. „2022 beginnt mit einer herausfordernden Woche für uns. Wir werden hart trainieren, um in Form zu kommen. Wir werden weiter kämpfen, um unsere nächsten zwei Spiele als Gruppe zu gewinnen.“ Am Samstag (15.30 Uhr) spielt Bayern in Köln, am 23. Januar (17.30 Uhr) bei der Hertha BSC

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