„Die Saison ist eigentlich am A…“

von Redaktion

Abbruch der Bundesliga-Hauptrunde stößt bei Oberbayerns Volleyballern auf geteiltes Echo

München – Im Lager der WWK Volleys Herrsching zeigte man sich am Tag nach der Entscheidung, die Hauptrunde der Volleyball-Bundesliga (VBL) abzubrechen, nicht glücklich. Fritz Frömming, Geschäftsführer der WWK Volleys Herrsching, hatte in der knapp dreistündigen Videokonferenz am Montagabend darauf gedrängt, „die Hauptrunde zu Ende zu spielen und im Anschluss daran direkt in die Playoffs einzusteigen.“

Doch damit stand der 58-Jährige letztlich alleine da. Per Mehrheitsbeschluss (gegen die Stimme Frömmings) wurde schließlich beschlossen, die Hauptrunde mit sofortiger Wirkung abzubrechen, um so den regulären Start der Zwischenrunde sicherzustellen. Die Abschluss-tabelle wurde anhand einer Quotientenregelung „bereinigt“.

Somit starten die WWK Volleys Herrsching als Siebter in die Zwischenrunde der Gruppe B. Mit einem Punktgewinn im letzten, aber letztlich kurzfristig abgesagten Hauptrundenspiel gegen Frankfurt hätten sich die Ammerseer noch auf den sechsten Platz verbessern können. Diese Möglichkeit wurde ihnen nunmehr durch die VBL-Entscheidung genommen.

Somit ergibt sich vor Beginn der Zwischenrunde, die im Modus Jeder-gegen-Jeden ausgetragen wird, folgende Platzierung: Lüneburg startet mit neun, die Netzhoppers Königs Wusterhausen mit sechs und Herrsching mit drei Punkten auf der Habenseite. Die Helios Grizzlys Giesen als Achter starten mit null Punkten. Am 23. Januar starten die WWK Volleys mit einem Auswärtsspiel in Königs Wusterhausen in die Zwischenrunde.

Die Heimspiele tragen die Herrschinger wieder in ihrer alten Heimat Nikolaushalle aus. So hält sich zumindest der finanzielle Schaden durch die Geisterspiele in Grenzen. Ursprünglich war die Zwischenrunde geplant, um die finanziellen Verluste der Teams etwas abzufangen. Aber mit Spielen vor leeren Rängen „macht das alles keinen Sinn“, ist Frömming sichtlich genervt („Die Saison ist eigentlich am A…“). In weiser Voraussicht habe Frömming in die Verträge mit dem FC Bayern („Einen besseren Partner können wir uns nicht vorstellen. Sie kommen uns in jeder Hinsicht entgegen“) geschrieben, dass man im Falle von Geisterspielen nicht im Audi Dome spielen müsse. Dies wurde den Herrschingern auch von der VBL genehmigt.

Für den TSV Haching München ist die Spielzeit hingegen vorbei. Das Schlusslicht wäre aufgrund seines Sonderstatus in der Liga selbst bei einem besseren Abschneiden in der Zwischenrunde ohnehin nicht spielberechtigt gewesen. Somit entgehen den Hachingern nur zwei Partien.

„Dem Auswärtsspiel in Lüneburg mit der weiten Reise trauere ich nicht nach, das Heimspiel gegen Frankfurt hätten wir schon noch gerne gespielt. Insgesamt waren es aber genügend Spiele“, nimmt TSV-Sportdirektor Mihai Paduretu das verfrühte Saisonende gelassen.

Für den VBL-Beschluss zeigt er Verständnis: „Es sind zu viele Spiele abgesagt worden und es war keine Zeit mehr, um diese nachzuholen. Das Problem ist, dass die Hallen für die Zwischenrundentermine schon reserviert waren. Das ist kein Wunschkonzert, da fallen sonst Stornierungsgebühren an.“ Zudem sei eine Verschiebung auch wegen der Nationalmannschaft, die sich ab Mai trifft, kaum möglich gewesen, so der 54-Jährige.  um/ds

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