Die Bayern zurück in der Spur

von Redaktion

Souveräner 4:0-Sieg in Köln – ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz

VON PHILIPP KESSLER

Köln/München – Dieser Auftritt war eine Demonstration der Stärke! Zum Rückrunden-Auftakt, bei dem den Münchnern 13 Profis fehlten, hatte es ein 1:2 gegen Gladbach gegeben – eine Woche später rehabilitierte sich die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann (34), gewann am Samstag in Köln mit 4:0. Klar, die mutigen Gastgeber hätten auch selbst das ein oder andere Tor erzielen können. Doch insgesamt gab es beim deutschen Rekordmeister an diesem Nachmittag wenig zu bemängeln.

Das sahen auch Thomas Müller (32) und Manuel Neuer (35), der nach Corona-Quarantäne sein Comeback feierte, so. „Wenn’s 4:0 ausgeht, gibt es wenig, worüber wir uns beschweren können“, meinte der Kapitän. „Wir haben hinten sehr stabil gestanden, gut verteidigt. Und offensiv haben wir unsere Qualitäten ausgespielt, gezeigt, welche Klasse wir haben“, sagte der Torhüter. „Ich glaube, da gibt es nicht viel Negatives zu kritisieren.“

Wie gegen Gladbach musste Nagelsmann auch in Köln seine Aufstellung personalbedingt anpassen. Mittelfeld-Antreiber Joshua Kimmich (26) agierte erneut als Rechtsverteidiger, Marcel Sabitzer (27) links hinten. Der österreichische Mittelfeldspieler, den Nagelsmann vor der Partie in die Pflicht genommen hatte, zeigte auf für ihn ungewohnter Position eine Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorwoche. Das 2:0 durch Startelf-Rückkehrer Corentin Tolisso (27/zuletzt Muskelverhärtung und Corona) bereitete Sabitzer mit vor. Für die weiteren Bayern-Treffer sorgte Robert Lewandowski (33).

„In ein, zwei Situationen hatten wir ein bisschen Glück“, sagte Nagelsmann und meinte damit wohl auch das wegen Abseits vom Videoschiedsrichter aberkannte Tor zum vermeintlichen 1:2 von Köln-Stürmer Mark Uth (30). „Insgesamt hatten wir aber eine gute Kontrolle und waren immer in der Lage, gefährlich zu werden. Vier Tore zu erzielen und hinten keins zu kassieren, war wichtig für uns.“

Auch weil Verfolger Dortmund damit weiterhin sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer hat. „An die Konkurrenz: Zu null und in der Höhe – das sind immer Spiele, die signalisieren, dass wir da sind“, fand Neuer. Auch Müller stellte klar: „Es war auf jeden Fall ein richtiges Zeichen für uns, nach innen und natürlich auch nach außen, dass das Spiel gegen Gladbach ein Ausrutscher war.“

Am Sonntag (17.30 Uhr) müssen die Bayern bei der Hertha ran. „Wir haben jetzt noch ein wichtiges Spiel gegen Berlin. Dann gibt es eine kleine Pause in der Liga und …“, sagte Müller und wurde dabei im Gespräch mit den Journalisten vom vorbeigehenden Leroy Sané (26) mit Schafs-Lauten („Määääh“) unterbrochen. „Dann wird es auch mal Zeit, dass der Leroy einen Gang zuschaltet und vielleicht länger als 20 Minuten spielen kann. Aber gut. Das ist wieder ein anderes Thema“, scherzte Müller über den Corona-Rückkehrer, der nach seiner Einwechslung in der 60. Minute zwei Tore glänzend vorbereitete. In Köln saßen neben Sané auch die wieder genesenen Dayot Upamecano (23), Tanguy Nianzou (19) und Omar Richards (23) auf der Ersatzbank. Lucas Hernandez (25) absolvierte gestern erstmals nach seiner Corona-Quarantäne auf den Malediven wieder ein Training an der Säbener Straße. Ein Wochenende, das zeigte, dass die Bayern wieder in der Spur sind.

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