München – Der Impfstatus, Schnell- und PCR-Tests. Themen, die auch das Eishockey durch die Saison begleiten. Den EHC München etwa nahm Corona gleich zweimal aus dem Spielbetrieb, erst im Oktober (heftig), dann im Januar (milder). Nun ist das Team fast vollzählig zurück – und die Frage: Spielt es wie geboostert? Vor allem die Nachricht, dass er in der Champions Hockey League trotz zweimaligen Nichtantretenkönnens noch eine Chance bekommt (am 25. Januar in Tampere), hat dem EHC einen Schub gegeben. Der internationale Traum lebt weiter – und in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sind die Münchner dabei, nach zwei Monaten mit überwiegend Niederlagen wieder zu gewinnen. Die Post-Covid-Resultate: am Freitag ein 3:2-Sieg in der Verlängerung, am Sonntag ein 5:1 (1:0, 1:1, 3:0) über die Krefeld Pinguine. Zwei Siege, schon mal eine Mini-Serie.
Krefeld ist kein leicht zu bespielendes Team. Der vorjährige Dauerverlierer ist konkurrenzfähig geworden, haut konsequent die Scheiben aus dem eigenen Drittel und nervt mit seinem Safety-First-Konzept. „Jeder in der Liga weiß, wie die Krefelder spielen“, meinte EHC-Jungstürmer Bastian Eckl. Trotz ihrer Durchschaubarkeit punkten die Pinguine aber immer wieder mal. Sergej Below, einer ihrer beiden russische Torhüter, diesmal in München im Einsatz, zeigte einige spektakuläre Paraden, und vorne hat Coach Igor Zakharhin einige individuell gute Leute wie Lucas Lessio, Alexander Bergström oder Robert Sabolic. Dazu den kürzlich aus dem Fast-Ruhestand in der Regionalliga Nord (4. Liga) geholten Eduard Lewandowski. Der deutsche Ex-Nationalspieler ist seit 1997 als Profi unterwegs.
„Wir hätten 2, 3, 4:0 führen können; da geht noch mehr“, meinte nach dem ersten Drittel Bastian Eckl. Es stand nur 1:0, durch Ben Smith (14.). Das 2:0 durch Trevor Parkes (23.) war Ausdruck der Münchner Überlegenheit, doch mit Krefelds Anschlusstreffer veränderte sich die Statik des Spiels. Der von Pinguine-Stürmer Sabolic kommende Puck tropfte EHC-Torwart Danny Aus den Birken auf den Rücken, der neue Münchner Verteidiger Andrew O’Brien erwischte ihn – das Video, das die Schiedsrichter sichteten, zeigte es – erst hinter der Torlinie. 2:1. (26.). „Wir waren im zweiten Drittel viel aktiver, hatten mehr Schüsse“, resümierte Leon Niederberger für Krefeld.
Ende November hatten die Münchner ihr Heimspiel gegen die Pinguine nach Führung noch vergeigt – das wiederholte sich nicht. Trevor Parkes (49.), Justin Schütz (53.) und Philip Gogulla (59.) erzielten das 3:1,4:1 und 5:1, Ein Standard-Ergebnis nach langer Zeit mal wieder. Patient EHC auf dem Weg der Besserung. Kommentar vom diesmal verteidigenden Stürmer Frank Mauer: „Die Kacke war am Dampfen bei uns. Unfassbar wichtig, dass wir wieder gewinnen.“