München – Der EHC Red Bull München hat das Spiel am Dienstagabend gegen die Augsburger Panther mit 2:1 nach Verlängerung gewonnen. Damit fuhren die Münchner den dritten Sieg in sechs Tagen ein.
Dass die Spieler auch ohne Zuschauer in Derbystimmung waren, bewies der Münchner Kapitän Patrick Hager zusammen mit Gegenüber John Rogl. Beide lieferten sich nach nicht mal einer gespielten Minute und dem ersten Münchner Angriff eine Rangelei unweit des Augsburger Tores, wurden jedoch bald von den Schiedsrichtern getrennt.
Sich dazu durchzuringen, die fehlende Anhängerschaft mit Toren zu entschädigen, war beiden Teams vorerst allerdings nicht möglich. Zwar waren es auch in Folge die Münchner, die sich etwas mehr vor dem gegnerischen Tor zeigten, allerdings ohne Glück. Benjamin Street verpasste zweimal aus kurzer Distanz. Erst in der Mitte des Spielabschnittes kamen auch die Gäste mehrmals gefährlich vors Gehäuse von EHC-Keeper Henrik Haukeland. Zwei Versuche der Panther in Überzahl waren jedoch knapp zu hoch angesetzt.
Zunächst schien es also so, als könnte kein Spieler den Ruhm einheimsen, das 300. Tor in der Geschichte dieses Duells zu erzielen. Dieser historische Moment ließ auch im zweiten Drittel auf sich warten. Wieder waren die Gastgeber das Team mit den hochkarätigeren Torchancen, konnten daraus jedoch kein Kapital schlagen. Der Augsburger Schlussmann Markus Keller zeichnete sich in dieser Phase öfter aus, zum Beispiel als Philip Gogulla nach einem Ballverlust der Augsburger im Angriff wie beim Penalty freistehend auf ihn zulief und scheiterte. Gegen Ende des Drittels mehrten sich dann auch die Chancen des Tabellenzwölften im Olympia-Eissportzentrum, meist resultierend aus Kontern. Doch auch das Team von Trainer Mark Pederson konnte diese nicht nutzen.
Offenbar fand der Kanadier in der Pause vor dem letzten Drittel die richtigen Worte, denn schon 59 Sekunden nach Wiederanpfiff besserte sich die Chancenverwertung seiner Mannschaft. Scott Valentine vollendete einen Konter der Panther und mogelte die Scheibe rechts aus spitzem Winkel an Haukeland vorbei. Dessen Vorderleute schafften es daraufhin eine Weile nicht, sich ähnlich vielen Chancen wie in den ersten beiden Dritteln zu erspielen. Bis Austin Ortega mit noch 9:22 Minuten auf der Uhr von Jonathon Blum angespielt wurde. Der Amerikaner zog in seinem 100. DEL-Spiel von links vor das Tor und erzielte den Ausgleich.
In der Schlussphase entwickelte sich ein zähes Ringen, bestehend aus vielen kurzen Angriffssequenzen. Entschieden wurde es erst in der Verlängerung. 1:39 Minuten vor Ende bediente Frederik Tiffels den startenden Benjamin Street, der den Puck im Fallen an Keller vorbei ins Tor schoss und seinem Team den Extrapunkt sicherte. Der EHC hat nun vier Tage Pause, ehe er am Sonntag zum zweiten Mal in diesem Jahr gegen den Tabellenführer ranmuss, die Eisbären aus Berlin. Weniger Zeit bleibt den Augsburgern Panthern, die schon am Donnerstag die Düsseldorfer EG empfangen. THOMAS JENSEN