München – Am Mittwoch fliegt das deutsche Eishockey-Olympia-Team nach Peking – mit einem Torwart, dessen Zeit in München schon aufgrund seines Alters von 36 Jahren zu Ende geht, und mit einem, der beim EHC zu seiner großen Nachfolgelösung werden könnte: Es gibt massive Gerüchte, dass Mathias Niederberger (29), deutsche Nummer eins in der DEL, zur neuen Saison nach München wechseln wird.
Vor über acht Jahren waren sich Niederberger und München schon einmal einig geworden: Der damalige Junioren-Nationalkeeper hatte einen Vertrag unterschieben, bat den EHC dann aber um Annullierung, weil er sich in Nordamerika versuchen wollte und sich ihm die Chance dazu bot. Durchsetzen konnte er sich in der American Hockey League (AHL) nicht, daher kehrte er nach Deutschland zurück. Bei seinem Heimatclub Düsseldorf nahm die Karriere an Fahrt auf, 2018 wurde Niederberger erstmals für die WM nominiert. 2020 wechselte er zu den Eisbären Berlin, damals herrschte Verwunderung in der Szene, dass der EHC München nicht entschlossen mitbot. Allerdings fühlte sich der EHC mit Danny Aus den Birken und Kevin Reich (nun in Ingolstadt) ausreichend gut aufgestellt.
Aus den Birken hatte seitdem aber längere Verletzungspausen, im Olympia-Kader ist er nur die Nummer drei; dass er überhaupt einen Platz bekam, galt als Überraschung. In München hat man ihm den Norweger Henrik Haukeland (27) zur Seite gestellt, allerdings ist diese Lösung vorerst bis Saisonende befristet. Bei Daniel Fießinger (25) läuft der Vertrag in München aus – Nummer-eins-Potenzial hat er nicht.
Mathias Niederberger ist der Sohn des Bad Tölzer Andreas Niederberger, der in den 80er- und 90er-Jahren als Verteidiger ein Star im deutschen Eishockey war. Heute arbeitet er als Heilpraktiker und managt seine Söhne. Leon (25) spielt in Krefeld und ist Popsänger. GÜNTER KLEIN