Verbalfoul vom Ex-Boss

von Redaktion

Rummenigge über den scheidenden Süle: „Er hat sich nie so richtig durchgesetzt“

München – Abwehrhüne Niklas Süle verlässt den FC Bayern am Ende der Saison ablösefrei – für Karl-Heinz Rummenigge ein verkraftbarer Abgang. „Er ist groß, kräftig, schnell. Sein Kopfballspiel könnte er vielleicht ein Stück weit verbessern. Er war immer ein brauchbarer Spieler“, befand der ehemalige Vorstands-Boss des FCB beim TV-Sender Sky. „Das Problem ist natürlich: Ich finde, er hat sich nie so richtig durchgesetzt auf seiner Position.“

Stimmt das? 2017 wechselte Süle, 26, für eine Ablöse von 20 Millionen Euro von Hoffenheim an die Isar. Seitdem war er in 183 Spielen im Kader, 127-mal stand er in der Startelf. Eine Quote von 69 Prozent. Zum Vergleich: Lucas Hernández, 25, der 2019 für 80 Millionen Euro von Atlético Madrid kam, stand bisher 99-mal im Kader und lief 60-mal von Anfang an auf. Quote: 61 Prozent.

Beide Spieler wurden immer wieder durch Verletzungen gebremst. Zwar räumte Rummenigge ein, Süle sei auf einem „guten Weg“ gewesen, verwies aber auch auf seinen zweiten Kreuzbandriss im linken Knie, zugezogen im Oktober 2019. „Dann hat er ein bisschen den Anschluss verloren. Wenn man jetzt die Best-of-Mannschaft aufstellt, ist möglicherweise Niklas Süle im Moment nicht dabei“, sagte Rummenigge: „Das ist etwas, was er sich vielleicht auch mal überlegen sollte.“

Fakt ist: Immer wieder gab es Kritik an Süles Einstellung als Profi. Was dem Spieler stets zu kurz kam: Keiner der Verantwortlichen gab ihm öffentlich Rückendeckung. Als Rummenigge Süle für sein Abwehrverhalten bei einem Gegentor in Frankfurt via ZDF kritisierte (Februar 2021, Endstand 1:2), wehrte sich der Abwehr-Star. „Für so ein Tor angemahnt zu werden, egal von wem, das stört mich“, sagte Süle in der der Süddeutschen Zeitung.

Ein Thema war Rummenigge bei seinem Sky-Auftritt wichtig: „Man braucht nicht glauben, dass beim FC Bayern irgendein Spieler nicht gewertschätzt oder gekuschelt wird. Wertschätzung ist eine Einheit namens Euro – sonst gar nichts.“ Dem Vernehmen nach soll der Verein Süle eine Gehaltserhöhung mit einem Jahressalär von 10 Millionen Euro brutto angeboten haben. Marcel Sabitzer, 27, im Sommer für 15 Millionen Euro von Leipzig gekommen, bezeichnete Rummenigge als „Luxustransfer“. Sein Fazit: „Er hat den Kader nicht so verbessert, wie man sich das vielleicht vorgestellt hat.“ pk

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