Weiterhin Turbulenzen in der Löwen-Führung

von Redaktion

In Bad Tölz ist schon wieder von einem Vertrauensbruch die Rede – Zu viele Fehler und Gegentore in Landshut

Bad Tölz – Verrücktes Wochenende für die Tölzer Löwen: Eine Spielabsage, eine schmerzhafte 2:6-Niederlage gegen den bisher unter ihnen angesiedelten, aber aufstrebenden EV Landshut, die sie auf die Playdown-Ränge zurückwirft und weitere Turbulenzen in der Führung: Ein Fan, der sich seit Monaten für den Rücktritt des ECT-Vorsitzenden Hubert Hörmann einsetzt und dafür zuletzt eine Petition ins Leben gerufen hat, räumt ein, dass er sich von außerhalb zu der Palastrevolte anstiften und instrumentalisieren hat lassen.

„Die Weitergabe von Informationen, die dem Fan direkt aus dem engsten Kreis der Tölzer Eissport-Gesellschaft zugespielt wurden, stellen einen nie dagewesenen Vertrauensbruch dar“, sagt Hörmann, der Rache für einen niederen Beweggrund hält und deshalb keine Namen nennen möchte. Es sollte wohl um die Neubesetzung des Geschäftsführerpostens mit jemandem gehen, den Hörmann niemals gutgeheißen hätte. Nachfolger von Jürgen Rumrich, der das Handtuch geworfen hatte, ist mittlerweile der Garmischer Ralph Bader. Vor Kurzem wurde bereits Löwen-Sprecher Simon Rentel wegen Vertrauensbruchs entlassen.

Turbulente Zeiten also für den neuen Löwen-Boss. Der muss nun noch bis zum nächsten Heimspiel am Dienstag (19.30 Uhr) gegen DEL 2-Spitzenreiter Dresden warten, bis er zum ersten Mal auf die Tölzer Fans trifft. Das Spiel am Freitag – das erste, das wieder vor Zuschauer hätte stattfinden sollen –, hat Gegner Kassel Huskies abgesagt.

Löwen-Coach Kevin Gaudet hätte sich gerne mit den Hessen gemessen. Zwar hat er selbst nicht viele Spieler zur Verfügung, doch die Huskies hätten aufgrund einiger Quarantäne-Fälle nur neun Feldspieler aufzubieten gehabt. Doch Kassel habe kurzerhand den Ex-Tölzer Timo Gams entlassen, der nach Crimmitschau zurückkehrte, und war damit mit nur acht Spielern nicht mehr einsatzfähig. So war die Partie in Landshut der einzige Auftritt der Tölzer am Wochenende.

Ein wichtiges Spiel, schließlich ging es darum, die Verfolger auf Distanz und sich selbst in den Top-Zehn zu halten. Das misslang gründlich: Bereits nach 18 Minuten lagen die Löwen mit 0:5 zurück. Sie bekamen vor allem Marco Pfleger, im Vorjahr noch Tölzer Topscorer, nicht in den Griff, der die ersten vier Treffer besorgte und an allen sechs Toren beteiligt war. „Sechs Fehler, fünf Gegentore“, sagt Gaudet kopfschüttelnd in Anbetracht der Landshuter Effizienz. „Wir haben das Spiel im ersten Drittel verloren.“ Alles was gelang, waren noch zwei Treffer zur Ergebniskosmetik. NICK SCHEDER

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