Die deutschen Rodler gehen optimistisch in ihren Einzel-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen an diesem Wochenende. Im Abschlusstraining am Freitag fuhr der Oberhofer Johannes Ludwig Bestzeit. „Die Anspannung und die Aufregung wird größer, das gehört aber dazu“, sagte der Weltcup-Gesamtsieger, der beim Saisonfinale in St. Moritz im Finallauf patzte. Ludwig, der 2018 nach dem Patzer von Felix Loch in Pyeongchang auf Olympia-Rang drei fuhr, gilt nach insgesamt fünf Weltcupsiegen in diesem Winter als Topfavorit. Der Berchtesgadener Loch fuhr im sechsten und letzten Trainingslauf die zweitbeste Zeit, nachdem er am Vortag die Bestzeit ins Eis zauberte. „Der Lauf hat gepasst, es wird Zeit, dass es losgeht. Die Erfahrung ist wichtig, aber die Tagesform muss auch passen“, sagte Loch, der „happy“ an den Start geht. Am Samstag werden die ersten zwei von insgesamt vier Läufen ausgetragen. Die restlichen zwei am Sonntag. Auf der mit 1583 Metern längsten Bahn der Welt – für Loch „schön, aber ein Protzwerk“ – lässt es sich gut fahren, auch wenn die Kurven drucklos sind. Rodel-Idol Georg Hackl, der auch den Schlitten für Loch präpariert, sieht Schwierigkeiten: „Wenn der Rodler den Druck nicht spürt, ist es schwer einzuschätzen, wo die sogenannten Druckpunkte sind. Das macht die Orientierung, die zeitliche, räumliche Zuordnung so schwer.“