Mit Lex zum fünften Sieg in Serie?

von Redaktion

Corona-Trio fit für Löwen-Duell – Aber: Köllner leidet mit Herzpatient Staude

VON LUDWIG KRAMMER

München – Stefan Lex, Stephan Salger, Yannick Deichmann – alle drei Corona-Ausfälle der Löwen vom Köln-Spiel (1:0) sollen in den Kader für das Sonntags-Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig zurückkehren. Dazu ist Richy Neudecker nach abgesessener Gelbsperre wieder einsatzberechtigt. Und: Immerhin 3750 zugelassene Fans werden für Stimmung sorgen dürfen auf Giesings Höhen. Alles wunderbar also beim TSV 1860?

Mitnichten.

Die am Donnerstag vermeldete Herzmuskelentzündung von Keanu Staude (wir berichteten) hat Michael Köllner ins Mark getroffen. „Das ist dramatisch. Ich kann seit zwei Tagen kaum noch schlafen, weil mich das so beschäftigt“, sagte der Trainer bei der Pressekonferenz am Freitag. „Ich habe erst heute früh wieder mit Keanu telefoniert. Das ist ein herber Schlag. Es ist für den Spieler und für den Verein schlimm.“

Mindestens vier Wochen darf Staude keinen Leistungssport betreiben. „Er wird daher vorerst kein Training mehr absolvieren und erst nach der Freigabe durch unser Ärzteteam wieder zur Mannschaft stoßen“, erklärte Sportgeschäftsführer Günther Gorenzel. Köllners Hoffnung: „Es geht jetzt darum, Keanus Blutwerte in den normalen Bereich zu bekommen. Für seinen Karrierestatus ist das eine Vollkatastrophe. Ich hoffe, dass er mir kopfmäßig nicht über Bord geht. Wir müssen schauen, dass wir ihm die Stange halten.“ Staudes Vertrag läuft zum Saisonende aus.

Was Köllner umtreibt: Inwieweit Staudes Entzündung mit dessen Covid-19-Infektion von Anfang 2021 zusammenhängt. Auch beim FC Bayern und bei Türkgücü München hatte es mit Alphonso Davies und Boubacar Barry zuletzt ähnliche Fälle gegeben. „Ich hoffe, es gibt irgendwann Studien, woher das genau kommt“, so Köllner. Man solle sich bei der Analyse in Wissenschaft und Politik nicht nur auf Long-Covid beschränken, sondern auch die Art der Impfstoffe, die Abstände zwischen den Impfungen und die Empfehlungen für Sport in Betracht ziehen. „Wir können es momentan nicht einschätzen.“

Zum Tagesgeschäft: Nach vier Dreiern in der Liga ist Köllners Vorgabe für Sonntag klar. „Wir wollen unseren fünften Sieg einfahren, aber wir wissen auch, dass dazu bis zur letzten Sekunde eine brutale Leistung nötig sein wird. Braunschweig wird ein Riesenbrett, das wir bohren müssen.“ So sieht’s auch Merveille Biankadi, der mit der Eintracht 2020 den Aufstieg in die Zweite Liga schaffte: „Von der Formtabelle her müssten wir aktuell das größere Selbstvertrauen haben, aber darauf geb’ ich nicht viel. Unsere vier Siege werden Braunschweig nicht so beeindrucken, dass sie uns den fünften schenken.“

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