Notizen aus Peking: Eisiger Wind beim Skispringen – und ein Nachspiel beim Eishockey

von Redaktion

Schweinebraten zum Frühstück: Das Frühstücksbuffet im Olympischen Dorf ist vielfältig – allerdings: „Es ist auf jeden Fall ein bisschen ungewohnt, wenn sie eine Palette voller Tintenfisch anbieten“, berichtet Snowboard-Freestylerin Annika Morgan. Ein Glück, dass auch Speisen aus der Heimat serviert werden. „Es gibt ‘nen Schweinsbraten“, sagt die Oberbayerin, die lieber auf vertraute Hausmannskost setzt – mitunter auch zum Frühstück.

(Soziale) Distanz: Die Einschränkungen und Regularien wegen der Corona-Pandemie sind omnipräsent. Immer wieder wird darauf hingewiesen, mindestens einen Meter Abstand zu halten. Auch in den Hotels geht es streng zu mit limitierten Sitzplätzen pro Tisch. Oder der schriftlich formulierten Bitte, nur „wenn unbedingt nötig“ ein anderes Zimmer aufzusuchen – und dabei selbstredend eine Maske zu tragen. Etwas überraschend daher das Präsent in manch offiziellem Olympia-Hotel: Neben sechs großen Kanistern mit Wasser lagen fünf Kondome in bunter Verpackung auf dem Sideboard.

Decken auf der Sprungschanze: Der Wind fegt unbarmherzig über die Schanze, das Thermometer zeigt Temperaturen im zweistelligen Minusbereich. Da sind besondere Maßnahmen gefragt. Damit die Skispringerinnen die Eiseskälte etwas besser aushalten, lagen beim Training auf der Schanze in Zhangjiakou Decken bereit. Springerinnen, die auf ihren Einsatz warteten, griffen dankend zu und wickelten sich ein.

Glückwünsche nach Hause: Wenn die Skispringerinnen am Samstag ihre ersten Medaillen erhalten, ist die Olympiasiegerin von 2014 an ihrem 30. Geburtstag nicht beim Olympia-Team, ihre Teamkolleginnen denken aber aus der Ferne an sie. „Ich werde ihr auf jeden Fall Geburtstagsgrüße rüberschicken und ihr alles Gute wünschen an ihrem Geburtstag“, sagte Katharina Althaus. Anders als die beste deutsche Springerin kannte Vogt die Schanze in Zhangjiakou schon aus dem zweitklassigen Continental Cup. „Ich habe sie im Vorfeld schon gefragt, wie die Schanze ist“, berichtete Althaus. „Sie hat schon das ein oder andere erzählt.“

Emotional und kreativ: Mit einem Plakat für ihr im Teamwettbewerb fehlendes Paar hat die deutsche Eiskunstlauf-Mannschaft für einen emotionalen Moment gesorgt. Nach dem Kurzprogramm des Berliners Paul Fentz versammelte sich das Team vor der TV-Kamera, Einzelläuferin Nicole Schott hielt das Plakat mit Fotos des in Corona-Quarantäne befindlichen Nolan Seegert und seiner Partnerin Minerva Hase und der Aufschrift „We miss you“ hoch.

Torklau: Das Eishockey-Turnier der Frauen hat gleich am ersten Vorrundentag für ein Kuriosum gesorgt. Am Ende der Partie zwischen Finnland und den USA hatten die Schiedsrichterinnen einen korrekt erzielten Treffer der Finninnen nicht gegeben – und diesen Irrtum erst nach dem Studium der Videobilder erkannt. Als das Spiel bereits offiziell beendet war und die Mannschaften sich schon zum Handschlag auf dem Eis gegenüberstanden, entschieden die Unparteiischen, dass zwei Minuten und 20 Sekunden nachgespielt werden müssten. Susanna Tapani hatte 2:20 Minuten vor Schluss zum 2:5 getroffen, doch nach Meinung der Schiedsrichterinnen war der Puck nicht im Tor. Eine Fehlentscheidung, wie sich dann später herausstellte. Eine Wende gelang Finnland in zwei Minuten nicht mehr, es blieb beim 2:5.

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