Falschfahrerin: Die lange Anreise nach China kann ganz schön schlauchen. Das bekam auch Skirennfahrerin Kira Weidle zu spüren, die nach ihrer Ankunft am Samstag in Peking wohl nicht mehr hundertprozentig fit war. „Es gibt drei olympische Dörfer. Ja, ich habe den falschen Bus genommen“, schrieb die WM-Zweite auf Instagram. Dazu veröffentlichte sie ein Bild, das sie vor der Athleten-Unterkunft in Peking zeigt. Dumm nur, dass die Skirennfahrer gar nicht dort, sondern rund eine Stunde entfernt in den Bergen untergebracht sind. Weidle nahm es mit Humor und gab wenig später Entwarnung: „Geschafft!!!“. Beim Super-G am Freitag ist die Routenwahl der 25-Jährigen hoffentlich besser. Riesenbrezel: Nach der fast fehlerfreien Kurzkür der sechsmaligen nationalen Eiskunstlauf-Meisterin Nicole Schott im Teamwettbewerb herrschte in der deutschen Mannschaft karnevaleske Stimmung. Die 25 Jahre alte Wahl-Bayerin, die in Oberstdorf trainiert, wurde nach dem Auftritt mit einer aufblasbaren Plastik-Riesenbrezel gefeiert. Die bayerische Spezialität transportierte Eistänzer Tim Dieck, der sich als Kontaktperson isoliert von den anderen bewegen muss, mit einem Taxi zum olympischen Dorf zurück.
Nicht gut genug geklebt: Für die österreichische Skispringerin Sophie Sorschag hielt der spontane Peking-Trip eine Enttäuschung bereit. Die nach den Corona-Infektionen von Marita Kramer und Jacqueline Seifriedsberger nachnominierte Athletin wurde beim Einzel von der Normalschanze, bei dem Katharina Althaus Silber gewann, disqualifiziert. Nach eigenen Angaben, weil mit der Abdeckung ihrer Sponsoren auf ihrem Weltcupanzug etwas nicht stimmte. „Die Abklebungen der Sponsoren waren der Grund. Das darf man nicht“, wurde Sorschag von der „Kronen Zeitung“ zitiert. „Das habe ich nicht gewusst, auch von den Trainern habe ich das nicht erfahren.“
Die Haare schön: Begeistert haben die deutschen Eishockeyspieler festgestellt, dass sie im Olympischen Dorf einen Friseur besuchen dürfen. Damit hatten sie angesichts der Corona-Bedingungen nicht gerechnet und nahmen die Dienstleistung gleich am zweiten Tag nach Ankunft begeistert in Anspruch – inklusive Frotzeleien. Diese wurden fleißig auf Instagram dokumentiert. „Ich habe einfach nur ein Foto von dir gezeigt und gesagt: ‘Bloß nicht so wie du’“, sagte Lean Bergmann von den Adler Mannheim auf dem Friseurstuhl zum filmenden Kapitän Moritz Müller. Der 35-Jährige wurde weiter gefoppt. „Pass auf, du hast ja nicht mehr so viele Haare auf dem Kopf. Mach’ nich’ zu kurz, sonst könnte es dein letzter Haarschnitt sein“, sagte Bergmann weiter.
Einfach drüber: Vor dem Haupteingang eines Olympia-Hotels in Zhangjiakou waren in den vergangenen Tagen aufwendige Rangiermanöver zu beobachten. Die Shuttle-Busse, die Teammitglieder und Journalisten zu den Sportstätten bringen, hatten es nicht leicht, auf dem Hof mit beschränktem Platzangebot zu wenden. Die Veranstalter und örtlichen Behörden schufen nun Abhilfe. Als ein Busfahrer am Sonntagmorgen mal wieder Schwierigkeiten hatte, wies ihn ein Polizist zu neuem Fahrverhalten an. Statt durch einen engen Kreisverkehr zu fahren, sollte er einfach gerade drüber brettern. Gesagt, getan. Den Spuren im Schlamm nach zu urteilen, war der Fahrer nicht der Erste, der diese Anweisung erhielt.
Falschfahrer: Nach den positiven Corona-Tests bei seinen Teamkollegen Eric Frenzel und Terence Weber ist der Nordische Kombinierer Vinzenz Geiger als enge Kontaktperson eingestuft worden. Das bedeutet unter anderem, dass er nicht mehr mit seinen Kollegen im Shuttle fahren darf. Zudem muss er eine eigene Umkleidekabine benutzen und alleine im Aufzug zur Skisprung-Schanze fahren. Am Sonntag sorgten die Umstände für Probleme. „Der Fahrer hat ihn zum Snowboard gefahren und dann zurück“, berichtete Bundestrainer Hermann Weinbuch nach dem Sprungtraining seiner Athleten. „Das war recht hektisch, bis er mal hierhin gefahren wurde.“ Die Kommunikation mit dem Fahrer sei schwierig gewesen, da dieser kein Englisch sprach. dpa