Dortmund – Wackelige Abwehr, fehlende Konstanz – für Borussia Dortmund bleibt die Sehnsucht nach dem Meistertitel wohl weiter unerfüllt. Mit dem deutlichen 2:5 (1:3) gegen den Tabellennachbarn Bayer Leverkusen dürfte der Bundesliga-Zweite die Minimal-Chance auf die Meisterschale endgültig verspielt haben. Nach zuvor drei ermutigenden Siegen in Serie scheiterte der BVB am Sonntag erneut an seiner chronischen Defensivschwäche und liegt nun fast uneinholbare neun Punkte hinter Spitzenreiter FC Bayern zurück.
Ein Eigentor von Manuel Akanji (10. Minute) und weitere Treffer durch Florian Wirtz (20.), Robert Andrich (28.), Jonathan Tah (53.) und Moussa Diaby (87.) besiegelten vor 10 000 Zuschauern im Signal Iduna Park die zweite Heimschlappe der Borussia. Daran konnten auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch das Eigentor von Jeremie Frimpong (16.) und der späte Treffer von Steffen Tigges (90.) nichts ändern. Dagegen festigten die Leverkusener ihren dritten Tabellenplatz und verkürzten den Rückstand zum BVB auf fünf Zähler.
Wie schon in den vergangenen Duellen boten beide Teams von Beginn an ein Spektakel mit gleich vier Toren in den ersten 28 Minuten. Obwohl BVB-Coach Marco Rose in der zweiwöchigen Spielpause mit seinem Team intensiv an der Verbesserung der zuletzt schwachen Abwehrarbeit gearbeitet hatte, präsentierte sich die Borussen-Defensive erschreckend instabil.
Gleich der erste Gegentreffer glich einer Slapstick-Einlage. Der für Abwehrchef Mats Hummels ins Team gerückte Dan-Axel Zagadou leistete sich einen kapitalen Fehler und spielte Bayer-Torjäger Patrik Schick im eigenen Strafraum an. Dessen Schuss aus kurzer Distanz konnte BVB-Keeper Gregor Kobel zwar parieren, wehrte den Ball jedoch in die Beine von Manuel Akanji ab, der die Kugel ins eigene Netz beförderte.
Die Dortmunder bemühte sich im Lauf der Partie um Schadensminimierung, entfachten dabei aber wenig Wirkung. Ohne Torjäger Erling Haaland mangelte es dem Offensivspiel an Durchschlagskraft.
Einziger positiver Aspekt für die Dortmunder war das Comeback des in der 61. Minute eingewechselten Giovanni Reyna nach fünfmonatiger Verletzungspause. dpa