Süle schließt sich dem Titel-Rivalen an

von Redaktion

Vierjahresvertrag für den Abwehrstar, der bei Bayern die Wertschätzung vermisst(e)

VON PHILIPP KESSLER UND MANUEL BONKE

München – Keine 24 Stunden nach der bitteren 2:5-Pleite von Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen sickerte durch, wer künftig der löchrigen BVB-Abwehr die nötige Stabilität verleihen soll: Nationalspieler Niklas Süle, 26. Der Innenverteidiger des FC Bayern wechselt im Sommer ablösefrei zu den Schwarz-Gelben. „Wir freuen uns, dass wir in Niklas Süle einen deutschen Nationalspieler ablösefrei verpflichten und für vier Jahre an uns binden konnten“, erklärte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Sebastian Kehl, der im Sommer Zorcs Nachfolge antreten wird, betonte: „Niklas hat uns in den persönlichen Gesprächen gezeigt, dass er große Lust auf Borussia Dortmund hat. Er verfügt über viel Erfahrung, Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis, um ab dem Sommer gemeinsam mit uns den nächsten Schritt zu gehen.“

Bereits einen Tag bevor der Wechsel bekannt wurde, verriet Volker Struth, Geschäftsführer von Süles Berater-Agentur Sports 360, dass der neue Verein bereits feststehe: „Niklas hat eine Entscheidung getroffen“, sagte er im Doppelpass von Sport1: „Und es würde mich wundern, wenn er diese Entscheidung noch mal umwirft.“

Süle wird künftig also für den Ligarivalen auflaufen und ab nächster Saison versuchen, die Gegentorflut des BVB zu brechen. Aber was sind die Beweggründe für den Wechsel des Innenverteidigers, der auf den ersten Blick nach einem Rückschritt aussieht? „Weil er in München einfach das Gefühl hatte, nicht genügend Wertschätzung erfahren zu haben“, begründet Struth die Entscheidung seines Klienten und erklärt: „Niklas Süle erinnert mich an Toni Kroos. Wenn er da ist, okay, wenn nicht, dann auch okay.“

Darum stand für Süle bereits im Spätherbst fest, dass er den FC Bayern verlassen möchte. Deshalb wollte er auch gar nicht, dass sein Berater einen Verhandlungstermin mit dem Club zu Jahresbeginn wahrnimmt. „Er hat am 2. Januar seine Entscheidung mitgeteilt, den Verein im Sommer definitiv verlassen zu wollen. Wir haben nie verhandelt“, so Struth.

Für Borussia Dortmund ist Süle sicher mehr als nur ein „brauchbarer Spieler“. So bezeichnete der ehemalige FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge jüngst den Nationalspieler. Anders sah Bayern-Trainer Julian Nagelsmann die Rolle des Verteidigers in München. Für den gebürtigen Landsberger war Süle absoluter Leistungsträger in der Abwehr. Kein Wunder, dass der Fußballlehrer alles andere als glücklich über den Abgang seines Schützlings ist. Denn: Unter Nagelsmann fand Süle wieder zu alter Stärke, die ihm nach zwei Kreuzbandrissen zwischenzeitlich abhandengekommen war.

Auch dank Nagelsmann kann sich der BVB also auf einen Süle in Topform freuen.

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