Auch Neuer und Müller gratulieren Herrmann

von Redaktion

Peking – Das Plakat der jubelnden Laura Dahlmeier über dem Frühstückstisch im deutschen Quartier diente Denise Herrmann als entscheidende Inspirationsquelle. Ihre Freundin hatte vor vier Jahren in Südkorea zweimal Olympia-Gold gewonnen, als Zimmerkollegin erlebte Herrmann die Triumphe aus nächste Nähe mit. „Ich habe versucht, mich an sie zu erinnern, wie sie in Pyeongchang mit dem Druck umgegangen ist“, sagte die Sächsin – und trat in Peking völlig überraschend in Dahlmeiers Fußstapfen.

Darauf stieß die Goldmedaillengewinnerin im Biathlon-Einzel im Olympischen Dorf mit einem „kleinen Gläschen Sekt“ an. Beim Empfang standen ihre Teamkollegen Spalier, auch ein Konfettiregen durfte natürlich nicht fehlen. „Stark!“, schrieb Fußball-Nationalspieler Thomas Müller, auch dessen Bayern-Kollege Manuel Neuer schloss sich den vielen Gratulationen an.

Es sei „ein großer Sieg“ gewesen, „auch über mich selbst“, sagte Herrmann: „Denn eigentlich bin ich selbst mein stärkster Gegner. Ich hasse es, Fehler zu machen.“ Mit 33 Jahren ist Herrmann am Karrierehöhepunkt angekommen. „Biathlon ist schon eine Berg- und Talfahrt, aber das macht es auch spannend“, sagte die frühere Langläuferin Herrmann, die genauso wie Olympiasieger Ricco Groß in Bad Schlema zur Welt kam.

„Seine Mutter und meine Großmutter sind in die gleiche Schule gegangen“, erzählte Herrmann. Deswegen war die Wahl-Ruhpoldingerin schon lange vor ihrem Wechsel zum Biathlon von den Skijägern fasziniert gewesen. Und jetzt die Krönung.

In die verbleibenden Rennen geht Herrmann mit einem gewaltigen Schub. „Dass ich Gold geschafft habe, sollte mir Selbstvertrauen geben“, sagte sie: „Mein großes Ziel ist es, den Fokus zu finden. Ich bin in einem guten Modus und hoffe, dass ich das noch ein- bis zweimal zeigen kann.“  sid

Artikel 1 von 11