Ab und zu verliert sogar der FC Bayern ein sogenanntes K.-o-Spiel. Wäre dem nicht so, würde er auch jedes Jahr DFB-Pokalsieger und nicht nur Deutscher Meister. So gesehen: Gäbe es nach der normalen Bundesligasaison mit 34 Spieltagen noch Playoffs, stiege die Wahrscheinlichkeit, dass mal ein anderer Club die Salatschüssel für ein Jahr mitnimmt.
Aber: Was in den Gedankenspielen der neuen DFL-Chefin Donata Hopfen derzeit als Modell „Playoffs“ kursiert, hat mit dem Wesen dieses Formats nichts zu tun. Die Magie der Playoffs liegt nicht in der Beschränkung auf ein einziges Spiel, das Tagesform und Zufall die Tür öffnet und so ein Resultat schafft, das als Sensation gewertet werden kann. Playoffs sind in allen Teamsportarten, die sie erfolgreich praktizieren, Serien. Über wenigstens drei und bis zu sieben Spielen. In denen entwickeln sich Geschichten. Und vor allem: Das Resultat wird unterm Strich ein gerechtes sein.
Nur kann ein solch ausgedehntes Format der terminlich ausgebuchte Fußball nicht leisten. Weswegen man realistisch über ein Halbfinale und Finale sprechen kann. Sportlicher Wert? Strittig. Die Vorwürfe wären absehbar: Es geht nur um Vermarktung, um das Event.
Eine K.o-Runde würde nicht korrigieren können, dass der Bundesliga der Wettbewerb weitgehend abhandengekommen ist. Der Weg zu mehr Ausgeglichenheit müsste über einen Eingriff in die Bugdet-Hoheit der Clubs führen. Es fällt das Schlagwort Salary Cap. Doch auch dieser Begriff aus dem US-Sport wird genauso falsch verwendet wie der der Playoffs. Wo es eine Gehaltsobergrenze (den Cap) gibt, muss auch ein Salary Floor sein, ein Mindestetat. So wird es in Nordamerika geregelt, dass die Tabelle immer wieder durcheinander purzelt. Ob wir das wirklich auf diese Art haben wollen würden?