REAKTIONEN AUF DAS WALIJEWA-URTEIL
Hajo Seppelt (ARD-Dopingexperte): „Eine schallende Ohrfeige für das Anti-Doping-System, aber auf der anderen Seite ist die Entscheidung richtig. Es lastet ein unfassbarer Druck auf dem Kind, das muss man sich mal vorstellen. Man muss annehmen, dass sie nicht selbst gedopt hat, sondern gedopt wurde. Sie weiß wahrscheinlich gar nicht, was Trimetazidin ist.“
Thomas Weikert (DOSB-Präsident): „Zum einen wird deutlich, dass das Auslaufenlassen der Sperre gegen den russischen Sport zum Jahresende 2022 den Unterschieden zwischen den einzelnen Sportarten nicht ausreichend Rechnung trägt. Eine Einzelfallbetrachtung jeder Sportart wäre möglicherweise angemessener im Sinne eines konsequenten Anti-Doping-Kampfes.“
Global Athlete (internationale Sportlervereinigung): „Der heutige Tag ist ein weiteres Beispiel für das Versagen des weltweiten Sport- und Antidopingsystems. Die Tatsache, dass bei Kamila Walijewa, einer 15-jährigen russischen Eiskunstläuferin, eine leistungssteigernde Substanz nachgewiesen wurde, ist ein Beweis für den Missbrauch einer Minderjährigen. Der Sport sollte seine Athleten schützen und ihnen nicht schaden. (…) Es ist offensichtlich, dass Walijewa nie in diese Lage gekommen wäre, wenn die WADA, das IOC und der CAS ihre Arbeit getan und Russland aus dem Weltsport verbannt hätten. Russland hatte nie einen Anreiz, sich zu reformieren. Die Athleten haben das Vertrauen in das weltweite Anti-Doping-System verloren.“
Internationalen Olympischen Komitees (IOC): „Die Exekutive des IOC nimmt die Entscheidung des CAS zur Kenntnis. Die Behandlung des Falles nach dieser positiven A-Probe ist noch nicht abgeschlossen. Erst nach Abschluss eines ordnungsgemäßen Verfahrens kann festgestellt werden, ob Frau Walijewa gegen den Welt-Anti-Doping-Code verstoßen hat und sanktioniert werden müsste.“
Russisches NOK: „Das ist die beste Nachricht des Tages. Das ganze Land wird Kamila Walijewa und auch alle anderen unserer wundervollen Eiskunstläuferinnen unterstützen.“